Ausbildung zum/zur Erzieher/in Schwerpunkt Jugend- und Heimerziehung
Kinder und Jugendliche brauchen Orientierung und Unterstützung, um später eigenverantwortlich ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. Erzieher/innen mit Schwerpunkt Jugend- und Heimerziehung begleiten sie bei der Bewältigung ihrer Lebensaufgaben und fördern sie dabei, soziale Fähigkeiten zu erwerben, mit Medien kompetent umzugehen und eigene Interessen und Stärken zu festigen. Um diese Aufgaben erfüllen zu können, sind Fach- und Methodenkompetenzen sowie ausgeprägte Sozialkompetenzen unverzichtbar. Diese Fähigkeiten werden an unserer Schule im Theorieunterricht und im Rahmen der angeleiteten Fachpraxis in enger Zusammenarbeit mit den Praxisstellen erworben. Dazu gehört auch die Befähigung, mit gewaltbereiten Kindern umzugehen, mit Jugendlichen Präventionsprojekte durchzuführen oder Eltern beratend zur Seite zu stehen. Nach der Ausbildung können Erzieher/innen mit Schwerpunkt Jugend- und Heimerziehung in allen pädagogischen Arbeitsfeldern tätig werden. Beispiele dafür sind:
- Kinder- und Jugendheime
- Kinder- und Jugendpsychiatrien
- Kindergärten und Waldkindergärten
- Kindertagesstätten und Horte
- Schulsozialarbeit
- Sonderschulen
- Internate
- Offene Jugendarbeit
- Jugendfarmen u.a.
Zielgruppe
Erzieher/innen sind Vorbild, Berater und Begleiter des Kindes auf dem Weg zur Selbständigkeit. Zu den Aufgaben und Tätigkeiten von Erzieherinnen und Erziehern gehört es, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen, Eltern und Fachkräften zu fördern, zu erziehen und zu betreuen. Dabei orientieren sie sich an den Bedürfnissen der Klienten. Neben der fachlichen Ausbildung, wie z.B. dem Beobachten, Wahrnehmen und Dokumentieren, sind zusätzlich eine Reihe von persönlichen Kompetenzen, wie z.B. Offenheit, Teamfähigkeit, Sensibilität, Einfühlungsvermögen, Organisationstalent und auch die Bereitschaft zur Reflexion des eigenen pädagogischen Verhaltens erforderlich. Wir sind sehr daran interessiert, neben jungen Absolventinnen und Absolventen der Realschule oder des Gymnasiums auch Bewerber und Bewerberinnen mit Berufs- und Lebenserfahrung anzusprechen, welche in das soziale Arbeitsfeld einsteigen oder umschulen möchten. Näheres zu den Zugangsvoraussetzungen finden Sie unter Punkt 5.
Vorteile
Die Ausbildung eröffnet den Weg in eine soziale Tätigkeit mit jungen Menschen. Das spätere Einsatzgebiet ist sehr vielfältig, es können sportliche, kreative und soziale Fähigkeiten eingebracht und ausgebaut werden. Unsere Fachschule ist systemisch orientiert und vermittelt so eine moderne und anerkannte pädagogische Sichtweise. Der Klient wird dabei nicht allein für sich, sondern als Teil eines Systems - z.B. als Teil der Familie oder der Tagesgruppe - gesehen, mit dem er in ständigem Austausch ist und auf das er reagiert. Viele Einrichtungen arbeiten ebenfalls nach diesem Konzept und schätzen Bewerberinnern und Bewerber, die bereits Erfahrungen mitbringen. Nicht zuletzt haben die Auszubildenden während der Ausbildung die Möglichkeit, insgesamt 3 verschiedene Praktikumsfelder kennenzulernen und so einen Einblick in die späteren Arbeitsfelder zu erhalten. Zudem können sie bereits in der Ausbildung Schwerpunkte setzen, welche sie für die spätere Ausbildung weiter qualifizieren.
Zugangsvoraussetzung
einen mittleren Bildungsabschluss
in Verbindung mit
- einem einjährigen, fachlich angeleiteten Vorpraktikum oder
- einer einschlägigen Berufsausbildung im Sozial- oder Gesundheitswesen oder
- einem erfolgreich abgeschlossenen Berufskolleg für Praktikanten/innen
sowie
- den Nachweis der persönlichen Befähigung zum Beruf,
- ausreichende Deutschkenntnisse und
- die gesundheitliche Eignung für den Beruf.
Für Bewerber/innen mit Abitur oder Fachhochschulreife, nach Absprache:
- Abitur oder Fachhochschulreife und
- ein mindestens sechswöchiges, fachlich angeleitetes Vorpraktikum in einer sozialpädagogischen Einrichtung
sowie
- den Nachweis der persönlichen Befähigung zum Beruf sowie
- ausreichende Deutschkenntnisse und
- die gesundheitliche Eignung für den Beruf.
Für Bewerber/innen mit Berufs- und Lebenserfahrung:
Da diese Personen oft schon vielfältige Erfahrungen vorweisen können, sind hier im Einzelfall in Absprache mit der Schulleitung Sonderregelungen möglich. Bitte sprechen Sie uns an!
Schwerpunkte, Profil und Besonderheiten
Ausbildungsstruktur und Dauer
Bei unserer Ausbildung handelt es sich um eine Vollzeitausbildung. Dabei werden 24 Monate Unterricht an der Fachschule durchlaufen, welche durch Fachpraxis und Projekte ergänzt werden. Danach schließt sich ein 1-jähriges Berufspraktikum an. Im Rahmen dieser Ausbildung kann zwischen den Zusatzqualifikationen Erlebnispädagogik oder Tiergestützte Pädagogik gewählt werden.
Welche Unterrichtsfächer erwarten mich?
Die Fächer im Theorieunterricht sind:
- Pädagogik
- Psychologie und Soziologie
- Didaktik und Methodik
- Religion und Ethik
- Umwelt- und Gesundheitserziehung
- Rechtskunde und Jugendhilferecht
- Medienpädagogik
- Kreatives Gestalten, Musik und Theater
- Erlebnispädagogik oder Tiergestützte Pädagogik
Welche Projekte erwarten mich?
Um das Lernen mit Kopf, Herz und Hand zu fördern, bieten wir unseren Teilnehmern/innen in der Vollzeitausbildung neben dem regulären Unterricht auch zahlreiche Möglichkeiten, in Projekten Neues zu entdecken und das bisher Gelernte auszuprobieren. Dies können zum Beispiel folgende Themen sein:
- Werkprojekte, z.B. Holzwerkstatt, Fotografie, Improvisationstheater
- Systemische Beratung und klientenzentrierte Gesprächsführung
- Konfrontative Pädagogik und Gewaltprävention
Welche möglichen Zusatzqualifikationen kann ich erwerben?
Unsere Ausbildung beinhaltet eine umfangreiche Zusatzqualifikation in Erlebnispädagogik oder Tiergestützter Pädagogik. Beide Zusatzqualifikationen bestehen aus theoretischen und praktischen Ausbildungsanteilen. Es sind keine besonderen Fähigkeiten erforderlich, allerdings setzen wir die gesundheitliche Eignung und die Freude am Aufenthalt in der Natur voraus. Dazu gehört auch der Spaß an Outdoor-Übernachtungen im Zelt oder in einfachen Unterkünften. Unsere Fachschule stellt den Teilnehmern am Ende der Ausbildung ein Zertifikat über die Zusatzqualifikation aus, das bei unseren Praxispartnern sehr anerkannt ist. Erlebnispädagogik Im Unterrichtsfach Erlebnispädagogik erlernen die Teilnehmer die theoretischen Grundlagen und können üben, selbst Projekte vorzubereiten, zu organisieren und zu reflektieren. Die praktischen Anteile werden in Form von Projekten durchgeführt, dabei gibt es Wahl- und Pflichtmodule. Beispiele sind:
- Biking
- Bogenschießen
- Geocaching
- Hiking
- Kanu
- Klettern
- Niedrigseilelemente
- Schneeschuhtouren und Schneemobilbau
Tiergestützte Pädagogik In der Zusatzqualifikation Tiergestützte Pädagogik lernen unsere Studierenden die verschiedenen Facetten in Theorie und Praxis kennen. Dazu gehören Pflege und Haltung von Haus- und Nutztieren sowie deren Einsatzmöglichkeiten in der sozialpädagogischen Arbeit. Daneben können sie in Projekttagen und eigene Erfahrungen in der pädagogischen Arbeit mit Mensch und Tier sammeln. Beispiele für unsere Projekte sind:
- Reiterhofprojekt
- Jugendfarmprojekt
- Zooprojekt
- Jugendhilfeprojekt
- Trekking-Projekt mit Packtieren
Wer unterrichten an der Fachschule?
Die Schule wird von einer Diplom-Sozialpädagogin und Systemischen Familientherapeutin mit Berufserfahrung in der Jugendhilfe und Beratung von benachteiligten Jugendlichen geleitet. Bei unserem Dozententeam legen wir besonderen Wert auf Praxiserfahrungen. Die meisten unserer Kollegen/innen haben vor oder während ihrer Dozententätigkeit in Jugendhilfeeinrichtungen, Jugendämtern oder anderen Praxisstellen gearbeitet und bringen so frischen Wind aus der Praxis in den Unterricht.
Praktikum
Im Rahmen der beiden Schuljahre gibt es zwei Praxisphasen: Das 8- wöchige sozialpädagogische Praktikum im ersten Ausbildungsjahr und das 1-Tagespraktikum im 2. Ausbildungsjahr. Diese Praktika geben Gelegenheit, das theoretische Wissen situationsbezogen anzuwenden und die eigene Handlungs- und Sozialkompetenz mit Hilfe der Mentoren in den Einrichtungen vor Ort kritisch zu reflektieren. Nach Abschluss schließt sich ein 1-jähriges Berufspraktikum an.
Dauer/ Stundenumfang
Dauer/Stundenumfang:
Die Ausbildung umfasst insgesamt circa 2000 Theoriestunden über 24 Monate, 200 davon ergeben die Theorie- und Praxisbausteine für die Zusatzqualifikation. Das Berufspraktikum im dritten Ausbildungsjahr beinhaltet 1200 Stunden Praxis.
Wie viele Ferientage gibt es?
Schulferien gibt es wärend der beiden Schuljahre in Anlehnung an die Ferien in Baden Württemberg. Somit gibt es genug Zeit, sich von den Unterrichtsstunden, die täglich Montag bis Freitag liegen und sich in der Regel auf 6-8 Stunden belaufen, zu erholen. Während des dritten Ausbildungsjahres orientiert sich der Urlaub an der pädagogischen Einrichtung, in der das Berufspraktikum absolviert wird.
Mögliche Weiterbildungen/ Perspektiven
Die Beschäftigungsfähigkeit sichern
Nach ihrer Aus- bzw. Weiterbildung müssen sich die Fachkräfte meist entscheiden, welche Einsatzgebiete für sie infrage kommen und worauf sie sich spezialisieren möchten. Das Spektrum ist dabei sehr groß und die verschiedenen Praktika während und nach der Ausbildung können bereits einen Anhaltspunkt bieten. Zurzeit besteht eine hohe Nachfrage an qualifizierten Fachkräften im Erziehungsbereich. Daher sind die Berufsaussichten sehr gut. Durch den Schwerpunkt Jugend- und Heimerziehung und die Wahl der Zusatzqualifikation Erlebnispädagogik oder Tiergestützte Pädagogik zeigen unsere Absolventen/innen Profil, das von den Arbeitgebern sehr geschätzt wird.
Auf der Karriereleiter nach oben
Wer beruflich vorankommen will und eine leitende Position anstrebt, kann eine Aufstiegsweiterbildung ins Auge fassen. Dies kann eine Weiterbildung als Betriebswirt/in oder als Fachwirt/in sein. Darüber hinaus haben Personen mit einer Hochschulzugangsberechtigung die Möglichkeit, nach der Ausbildung ein Studium in Betracht zu ziehen. Möglich sind zudem weiterführende Fortbildungen z.B. in Waldpädagogik, Freizeit- oder Sexualpädagogik. Daneben gibt es die Chance, verschiedene Beratungsausbildungen zu absolvieren. Nicht zuletzt ist auch der Schritt in die Selbständigkeit möglich (Quelle u.a. Bundesagentur für Arbeit).
Veranstaltungs-Code | FB24-103019-55173403 |
Voraussetzungen für die Teilnahme an diesem Kurs:
mittlere Reife und weitere Voraussetzungen
Bildungsziel der Schulung:
Staatlich anerkannte/r Erzieher/in - Schwerpunkt Jugend- und Heimerziehung
Preis: Preis auf Anfrage
3 Jahre
Bei der Preisangabe handelt es sich um den Bruttopreis.
Veranstaltungsort:
69115 Heidelberg
Vollzeit
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