Mit der Änderung des Berufsbildungsgesetzes im Jahr 2020 wurden drei neue Abschlüsse im Bildungswesen definiert: geprüfter Berufsspezialist, Bachelor Professional und Master Professional. In diesem Ratgeber gehen wir auf den Sinn und Zweck dieser Änderung ein. Außerdem zeigen wir Ihnen, was das in der Praxis für Fachwirte und Meister bedeutet.
Noch keine Fortbildung gefunden? Hier gibt es Fachwirte und Meisterkurse.

Warum wurde die Bezeichnung für Fachwirte und Meister geändert?
Ein wichtiger Grund für die Änderung ist, dass die Abschlüsse international attraktiver und verständlicher werden sollen. Außerdem möchte man die gesellschaftliche und berufliche Kluft zwischen der handwerklichen oder kaufmännischen Weiterbildung und den Hochschulabschlüssen überwinden. Um jedoch einer Verwechslung vorzubeugen, werden die neuen Abschlüsse mit einem Hinweis versehen. Dieser soll eine klare Abgrenzung zum Hochschul-Bachelor zu verdeutlichen.
Sind die neuen Berufsbezeichnungen verpflichtend?
Nein, die neuen Bezeichnungen müssen nicht verwendet werden. In den Prüfungsordnungen werden in Zukunft die alte und die neue Bezeichnung eingetragen und der Absolvent hat dann die Wahl, welche er nutzt. Eine Besonderheit sind auch laufende und vergangene Abschlüsse, denn auf Antrag kann die zuständige Stelle eine Bescheinigung oder Übersetzung ausstellen. Diese kann mit den neuen Abschlussbezeichnungen betitelt werden.
Das ganze ist nur dann möglich, wenn sich mit Einführung der neuen Bezeichnungen Inhalt und Zulassungsvoraussetzungen nicht geändert haben. Jede Kammer hat hierbei einen gewissen Spielraum, daher sind Unterschiede von Standort zu Standort möglich. Es sind auch noch nicht alle Aufstiegsfortbildungen angepasst. Die Ausschüsse arbeiten zusätzlich an einem erleichterten Zugang. So soll bei einigen Fortbildungen die nötige Berufspraxis entfallen oder reduziert werden.
Regelungen für Fachwirte der IHK
Fachwirte sind im Deutschen Qualifikationsrahmen dem Niveau 6 zugeordnet. Sie sind also gleichwertig zu Bachelor-Absolventen. Daher können Fachwirte nun die neue Bezeichnung „Bachelor Professional“ und die Berufsbezeichnung in englischer Form tragen.
Beispiele: Ein geprüfter Wirtschaftsfachwirt IHK kann sich nun „Bachelor Professional of Business (CCI)“ nennen. Und aus Handelsfachwirten werden „Bachelor Professional of Trade and Commerce (CCI)“.
Der Zusatz CCI ist Bestandteil der Abschlussbezeichnung und muss genutzt werden. CCI bedeutet „Chamber of Commerce and Industry“, zu Deutsch „Industrie- und Handelskammer“. Sie dürfen sich nur dann mit den neuen Bezeichnungen schmücken, wenn Sie die entsprechende Übersetzung oder Bescheinigung der IHK erhalten haben!

Meister im Handwerk sind auch Bachelor Professional
Eine Ausnahme der eben genannten Regelungen gibt es im Handwerk. Der Meister ist ebenfalls ein „Bachelor Professional“ und auch hier ist die Bezeichnung nur eine Ergänzung, die nicht verwendet werden muss. So weit, so identisch. Allerdings werden Meistertitel in der neuen Form nicht übersetzt, die angehängte Bezeichnung bleibt Deutsch. Dementsprechend würde sich ein Elektrotechnikermeister jetzt „Bachelor Professional im Elektrotechniker-Handwerk“ nennen dürfen.
Optional können sich alle Meister einen aktualisierten Meisterbrief beantragen, der die neue Abschlussbezeichnung Bachelor Professional enthält. Im Gegensatz zur Meistern aus der Industrie ist es für Meister im Handwerk nicht verpflichtend, etwas zu beantragen. Sie dürfen immer den neuen Titel verwenden. Zudem ist kein Zusatz wie „CCI“ vorgesehen.
Verwendung der Berufsbezeichnung für Industriemeister
Auch Industriemeister sind „Bachelor Professional“ und verwenden ihren neuen Abschlusstitel erst nach dem Antrag der Übersetzung bei der zuständigen IHK. Industriemeister Metall dürfen dann die Bezeichnung „Bachelor Professional of Metal Production and Management (CCI)“ nutzen oder Logistikmeister sind dann „Bachelor Professional of Logistics (CCI)“.
Für Betriebswirte gilt der Master
Da Betriebswirte im Deutschen Qualifikationsrahmen eine Stufe über dem Bachelor stehen (Niveau 7), gibt es die zusätzliche Abschlussbezeichnung „Master Professional“. Auch hier soll deutlich gemacht werden, dass die Weiterbildung zum Betriebswirt IHK gleichwertig zu einem Master Studium ist. Die Regelungen zum Tragen der neuen Bezeichnung ist identisch mit den bereits vorgestellten. Betriebswirte IHK dürfen also die Bezeichnung „Master Professional in Business Management (CCI)“ führen.
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Der Artikel über die neue Bezeichnung „Bachelor Professional“ für Fachwirte und Meister ist echt interessant. Als jemand, der selbst ’ne Fortbildung gemacht hat, finde ich es cool zu sehen, wie sich die berufliche Bildung weiterentwickelt. Mit dem Titel „Bachelor Professional“ bekommen Fachwirte und Meister endlich mehr Anerkennung und ihre Kenntnisse werden besser vergleichbar mit akademischen Abschlüssen.
Ich persönlich finde es super, dass berufliche Fortbildungen jetzt mehr Wertschätzung bekommen. Das eröffnet den Absolventen bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt und hilft ihnen, ihre Karriere voranzutreiben. Es ist echt motivierend zu sehen, wie die berufliche Bildung immer wichtiger wird und es mehr Möglichkeiten gibt, sich weiterzubilden und sich beruflich zu verbessern.
Der Artikel hat mir gezeigt, dass diese neue Bezeichnung eine echte Chance für Fachwirte und Meister ist. Es ist ein großer Schritt, um ihre Leistungen anzuerkennen und ihnen mehr Perspektiven zu bieten. Ich hoffe, dass sich dadurch noch mehr Menschen für eine berufliche Fortbildung entscheiden und dass die Arbeitswelt gerechter und vielfältiger wird.