Home-Office-Jobs sind beliebt. Viele Arbeitgeber locken daher Bewerber mit der Perspektive, regelmäßige Home-Office-Tage einzulegen. Was verlockend klingt, ist für viele eine Herausforderung, denn effizientes Arbeiten im Home Office ist nicht immer einfach. Für wen sich Home-Office-Tätigkeiten eignen und was man für effiziente Arbeit von zu Hause aus beachten muss, erfahren Sie hier.
Das Home Office und seine Tücken
Arbeit von zu Hause aus kann sehr praktisch sein: Erwartet man beispielweise einen Handwerkerbesuch oder ist das Kleinkind krank, ist ein kulanter Arbeitgeber, der Home-Office-Tätigkeit erlaubt, Gold wert. Ist die Heimarbeit eine Ausnahme, ist man in der Regel sehr motiviert bei der Sache und genießt den Arbeitstag außerhalb des Büros. Besteht der Job allerdings hauptsächlich aus Home-Office-Tätigkeit, muss man sich über die Tücken und Stolperfallen der Heimarbeit bewusst werden, um ihnen entgegenwirken zu können.
Zunächst einmal lässt sich nicht jede Aufgabe effizient aus dem Home Office erledigen. Man sollte zwar annehmen, dass im digitalen Zeitalter sämtliche Fragen per Mail oder Telefon geklärt werden könnten, jedoch erweist sich direkte Kommunikation oft als der effizientere Weg. Wichtige Entscheidungen werden in der Regel in Meetings vor Ort getroffen, weshalb sich Home-Office-Angestellte mitunter ausgeschlossen fühlen können.
Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft die Ausstattung des Heimbüros. Der Arbeitgeber wird zwar für das nötige Computer-Equipment sorgen, doch es obliegt in der Regel dem Angestellten passendes Büromobiliar zu besorgen, um eine positive und zweckmäßige Arbeitsumgebung zu schaffen. Wer glaubt, eine umfunktionierte Ecke im Wohnzimmer als provisorisches Büro nutzen zu können, wird meist enttäuscht. Nur die wenigsten sind in der Lage, in ihrem „normalen“ Wohnbereich effizient zu arbeiten und während des Feierabends erfolgreich abschalten und sich erholen zu können.
Letztlich muss man für eine effiziente und erfolgreiche Tätigkeit im Home Office die persönliche Eignung aufweisen. Gerade kommunikative Menschen leiden oft unter einer dauerhaften Angestelltentätigkeit von zu Hause aus. Anderen wiederum fehlt die notwendige Disziplin, sich während ihrer Kernarbeitszeiten auf ihre Aufgaben zu konzentrieren. Viele lassen sich durch ihre gewohnte „informelle“ Umgebung ablenken.
Effiziente Arbeit dank passender Rahmenbedingungen
Wer effizient im Home Office arbeiten möchte, tut gut daran, bereits im Vorfeld klare Rahmenbedingungen zu schaffen und sich selbst Regeln aufzuerlegen.
Das eigene Büro
Zweckmäßig, ansprechend und ergonomisch vorteilhaft sollte das eigene Arbeitszimmer gestaltet sein. Wohlfühlen ist wichtig, effektives Arbeiten aber auch. Es empfiehlt sich daher, private Gerätschaften, beispielsweise eine Spielekonsole, den privaten Laptop oder das Smartphone aus dem Zimmer zu verbannen. Ebenso wichtig wie das passende Mobiliar ist die Kleidung. Nicht den ganzen langen Tag in Business-Schuhen oder schlecht sitzenden Hemden und Blusen verbringen zu müssen, ist ein Gewinn. Gegen legere Kleidung ist im heimischen Büro natürlich nichts einzuwenden. Im Schlafanzug oder in Joggingkluft vor dem PC zu sitzen, empfiehlt sich jedoch auch nicht. Tatsächlich hat die Kleidung einen größeren Einfluss auf unser Wohlbefinden und unsere Effizienz als viele annehmen.
Arbeitszeiten festlegen
Festgelegte Arbeitszeiten schränken die Freiheit ein, sind aber bei einer Home-Office-Tätigkeit ungeheuer wertvoll. Kernarbeitszeiten dienen dabei nicht nur der eigenen Orientierung, sondern schaffen auch Vertrauen auf Seiten des Arbeitgebers. Achten Sie deshalb darauf, ihrem Vorgesetzten und den Kollegen die Kernarbeitszeiten mitzuteilen, zu denen Sie im Home-Office telefonisch erreichbar sind und wann Sie für gewöhnlich Pause bzw. Feierabend machen. Auf diese Weise erweisen Sie sich als zuverlässig, ziehen klare Grenzen, und vermeiden lästige Anrufe zu später Stunde.
Pause ist Erholungszeit
Viele Arbeitnehmer schätzen das Home Office, weil sie dadurch Zeit sparen. Kein Pendeln zur Arbeit mehr, keine langweiligen Pausen in der lauten Kantine. Stattdessen kann man sich zu Hause nützlich machen, indem man die Waschmaschine einräumt, Geschirr spült oder im Supermarkt um die Ecke den Wocheneinkauf erledigt. Aber Vorsicht: Pausenzeiten sollten nicht nur eingehalten werden, sondern ebenso der Erholung dienen. Wie wäre es statt Hausarbeit mit einem Power-Nap auf dem Sofa oder einem Kaffee auf dem Balkon? Sehr nützlich sind auch Schulungen im mentalen Training oder Seminare zum Thema Zeitmanagement am Arbeitsplatz.
Kommunikation im Team
Wer im Home-Office arbeitet, befindet sich in einer merkwürdigen Zwischenposition. Man wird zwar als arbeitendes Teammitglied eingeplant, aber man ist nicht vor Ort. Manche Mitarbeiter fühlen sich daher im Home Office abgehängt und zu wenig einbezogen, andere haben das Gefühl mit der eigenen Leistung nicht präsent genug zu sein und kommunizieren jede Einzelheit ihres Tages, um sich zu rechtfertigen.
Regelmäßige Kommunikation mit Teamkollegen und dem Vorgesetzten ist Pflicht, dennoch sollte auf beiden Seiten Vertrauen und Entgegenkommen herrschen. Nur so können im Home Office sinnvolle Arbeitsergebnisse gedeihen. Kontaktmöglichkeiten neben Mail und Telefon sind beispielsweise festgesetzte Meetings mit Tools wie z.B. MS-Teams oder Zoom. Auch Besuche sind von Zeit zu Zeit wichtig, um weiterhin Teil des Teams zu sein.
Bild: Life-Of-Pix – Pixabay.com
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