In vielen Handwerksberufen sind die Meisterkurse weit im Voraus ausgebucht. Auf freie Plätze muss man teilweise bis zu 4 Jahre warten. Selbst wenn man sich zum Start der Ausbildung bereits um eine Meisterschule kümmert, ist nicht sicher, dass man direkt im Anschluss starten kann.
In Zeiten von Fachkräftemangel ist das natürlich ein Problem – vor allem für Betriebe und für Angestellte, die sich selbstständig machen wollen. Denn für viele Gewerke gibt es eine Meisterpflicht.
Diese besagt, dass man zum führen eines Handwerksbetriebes einen Meisterbrief benötigt. Das muss nicht immer der Eigentümer oder Gründer sein, aber es muss ein Meister als Betriebsleiter angestellt sein.
Was also tun, wenn man keinen Platz auf der Meisterschule bekommt?
Wenn die regionale Meisterschule für mehrere Jahre ausgebucht ist und abwarten keine Option ist, gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten:
- Umkreis erweitern und deutschlandweit einen Kurs suchen
- eine andere Weiterbildung, zum Beispiel zum Techniker absolvieren
Umziehen für die Weiterbildung
Nicht bei allen Handwerkskammer sind die Kurse voll. Gerade kleinere Kammern, die abseits der Ballungsräumen liegen, haben öfter noch Plätze frei. Es kann sich daher lohnen, die Suche nach einem passenden Meisterkurs auf ganz Deutschland auszuweiten.
In diesem Fall ist es nötig sich um eine Unterkunft zu kümmern. Das könnte zum Beispiel eine kleine Ferienwohnung sein und manche Akademien bieten sogar die Möglichkeit, eine Unterkunft zum Kurs dazu zu buchen. Im Zweifelsfall sollte man sich tatsächlich überlegen, ob es sich nicht lohnt, für die 6-12 Monate eines Vollzeitkurses, eine kleine Wohnung am Schulungsort zu mieten.
Techniker erfüllt auch die Meisterpflicht
Was viele Handwerker nicht wissen: auch als staatlich geprüfter Techniker kann man sich, unter bestimmten Voraussetzungen, in die Handwerksrolle eintragen lassen und erfüllt damit die Meisterpflicht (§7 Abs. 2 HwO).
Natürlich gibt es nicht für jedes Gewerk eine passende Techniker-Fachrichtung, aber für einige Bereiche ist es eine spannende Möglichkeit:
- Bautechniker für Zimmerer, Dachdecker oder Maurer
- Techniker Elektrotechnik für Elektriker
- Holztechniker für Schreiner und Tischler
- SHK Techniker für SHKler
Die Technikerschule unterscheidet sich in einigen Punkten von der Meisterschule. Sowohl im Preis, der Dauer und beim Inhalt. Details haben wir in unserem Beitrag Techniker oder Meister zusammengefasst.
Bild: AdobeStock
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