Meister oder Techniker – wer vorankommen möchte, sollte sich frühzeitig Gedanken zur eigenen beruflichen Zukunft machen. In Industrie und Handwerk stellen sich daher bereits viele Auszubildende die Frage nach einer geeigneten Weiterbildung. Besonders beliebt ist der Besuch einer Meisterschule bzw. einer Technikerschule. Doch welcher Abschluss eignet sich besser für die eigenen Belange? Was Sie zum staatlich geprüften Techniker und zum Meister wissen sollten, erfahren Sie im folgenden Artikel.

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Techniker oder Meister?
Nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung stellt sich die Frage nach der beruflichen Zukunft. Die meisten Absolventen einer Lehre in Industrie, Produktion, Technik und Handwerk möchten zunächst einmal ein paar Jahre in ihrem Job arbeiten und Geld verdienen. Trotzdem machen sich bereits viele junge Berufstätige Gedanken zum Thema Karriere. Sollen sie sich weiterbilden und langfristig eine Führungsposition anstreben? Besonders hoch im Kurs stehen die Fortbildungen zum staatlich geprüften Techniker und zum Meister.
Tatsache ist, dass in zahlreichen Tätigkeitsbereichen sowohl der Titel des Technikers wie auch des Meisters gewinnbringend eingesetzt werden können. In den meisten Branchen hängt die Entscheidung, ob man den Techniker- oder den Meisterabschluss erwerben möchte, daher von der persönlichen Zielsetzung und den eigenen Vorlieben ab. Die Weiterbildungen unterscheiden sich in der Ausbildungsform, der Dauer sowie in der inhaltlichen Ausprägung. Es ist deshalb wichtig, sich vor einer Entscheidung umfassend über die Fortbildungen zu informieren. Mit ehemaligen Absolventen von Meisterschulen oder Technikerschulen zu sprechen und sie nach ihren Erfahrungen zu fragen, kann ebenfalls sinnvoll sein.
Auch der Blick auf den Arbeitsmarkt darf nicht fehlen, da je nach Sektor ein unterschiedlicher Bedarf an Technikern und Meistern vorherrscht. Der Fachkräftebedarf hängt allerdings häufig von der Region ab. Daher sollte man sich im Vorfeld genau über die Jobaussichten in seiner Wunschregion informieren.
Der staatlich geprüfte Techniker
Staatlich geprüfte Techniker sind hochqualifizierte Fachkräfte im produzierenden und verarbeitenden Gewerbe. Die Aufstiegsweiterbildung setzt eine abgeschlossene Ausbildung sowie ein Jahr Berufserfahrung voraus. In der Regel eignet sich die Fortbildung für Facharbeiter im gewerblich-technischen Bereich. Der Abschluss als staatlich geprüfter Techniker stellt für sie ein ideales Karrieresprungbrett dar. Die Vielfalt der Technikerweiterbildungen ist groß; man kann aus zahlreichen Fachrichtungen wählen und eine geeignete Technikerschule aussuchen.
Weiterbildung zum Techniker – Technikerschule
Wer eine Technikerschule (Fachschule) besuchen möchte, muss sich zunächst über die genauen Voraussetzungen für die Zulassung informieren. Diese können je nach Bundesland variieren. In der Regel wird ein bestimmter Bildungsabschluss, eine abgeschlossene Ausbildung sowie eine bestimmte Anzahl an Berufsjahren verlangt.
In Vollzeit umfasst die Weiterbildung zwei Jahre. Absolviert man die Aufstiegsfortbildung berufsbegleitend, sollte man vier Jahre Zeit veranschlagen. Die anfallenden Kosten der Weiterbildung können sehr unterschiedlich sein. Während staatliche Institutionen keine oder recht niedrige Gebühren verlangen, sind bei privaten Bildungsträgern bis zu mehreren tausend Euro fällig. Da sich die Konditionen und Leistungen der Schulen zum Teil massiv unterschieden, ist ein genauer Vergleich der Kursangebote unbedingt notwendig. (–> Hier gelangen Sie zu aktuellen Angeboten: Weiterbildung Techniker).
Die Lehrinhalte der Technikerschule richten sich nach dem gewählten Fachgebiet. Das vermittelte Wissen ist zwar praxisnah, wird von vielen Teilnehmern aber dennoch als theoretischer wahrgenommen als die Unterrichtseinheiten der Meisterausbildung. Insgesamt handelt es sich bei den Themen um eine Kombination aus Grundlagen- und Spezialwissen des jeweiligen Berufszweiges.
Die Aufstiegsweiterbildung endet mit einem Staatsexamen. Dieses setzt sich aus vier allgemeinbildenden, vier fachbezogenen Fächern und der Projektarbeit (Technikerarbeit) inklusive Kolloquium zusammen.
Einsatzgebiete als Techniker
Die Technikerschule soll die Absolventen dazu befähigen, Aufgaben im mittleren bis gehobenen Management zu übernehmen. Staatlich geprüfte Techniker werden mit Planungsaufgaben in der jeweiligen Branche betraut. Die üblichen Gehälter schwanken natürlich je nach Tätigkeitsbereich und können zwischen 3.000 und 5.000 Euro Bruttomonatsgehalt betragen.
Der Handwerksmeister / Industriemeister
Die Aufstiegsfortbildung zum Industriemeister eignet sich für Fachkräfte, die innerhalb des Unternehmens Führungsaufgaben wahrnehmen möchten. Der Abschluss befindet sich ebenso wie der Meistertitel im Handwerk auf Bachelor-Niveau. Angehende Handwerksmeister streben meist eine Selbständigkeit an und möchten in ihrem eigenen Betrieb Azubis anleiten.
Weiterbildung zum Meister – Meisterschule
Einen Meistertitel können Interessierte bei einer Handwerkskammer oder Industrie- und Handelskammer erlangen. In der Regel werden ein spezifischer Bildungsabschluss sowie eine erfolgreich absolvierte Lehre in einem fachlich passenden Ausbildungsberuf verlangt. Mitunter sind auch praktische Berufsjahre gefordert. Ausführliche Informationen zu den betreffenden Weiterbildungen erhalten Sie hier: –> Industriemeister –> Handwerksmeister.
Die Abschlussprüfungen zum Industriemeister oder Handwerksmeister finden vor der zuständigen Kammer statt. Um sich bestmöglich auf die Prüfungen vorzubereiten, können die Anwärter einen gebührenpflichtigen Vorbereitungslehrgang besuchen, der Vollzeit oder Teilzeit erfolgt und je nach Branche mehrere tausend Euro kostet. Die Titel des Industriemeisters und des Handwerksmeisters können in Vollzeit in sechs bis 12 Monaten erreicht werden. Teilzeit dauert dementsprechend länger. Während die Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker eine Mindestanzahl an Unterrichtsstunden umfasst, ist der Meisterkurs zur Vorbereitung der Prüfung nicht verpflichtend.
Angehende Industriemeister legen Ihre Abschlussprüfung in zwei Prüfungsteilen ab: einem fachrichtungsübergreifender Teil (Basisqualifikation) sowie einem fachrichtungsspezifischen Teil (handlungsspezifische Qualifikation). Handwerksmeister werden in vier Teilen geprüft: eine fachpraktische Prüfung, eine fachtheoretische Prüfung, eine wirtschaftliche und rechtliche Prüfung sowie eine arbeitspädagogische Prüfung, auch AdA-Schein genannt. Letztere ist ebenfalls Teil der Industriemeister-Weiterbildung.
Einsatzgebiete als Meister
Die Weiterbildungen zum Industriemeister und Handwerksmeister bereiten auf Führungsaufgaben innerhalb von Betrieben vor. Praktische Arbeit ist für beide Positionen weiterhin an der Tagesordnung. Hinzu kommen jedoch auch planerische und organisatorische Aufgaben sowie das zielführende Anleiten von Auszubildenden.
Staatlich geprüfter Techniker und Meister – Unterschiede
Bevor man eine Aufstiegsfortbildung anstrebt, sollte man sich zum einen über die beruflichen Chancen innerhalb der Wunschbranche informieren. Zum anderen ist es wichtig, die eigenen Talente realistisch einzuschätzen. Insgesamt gilt die Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker als umfangreicher und theoretischer als die Fortbildung zum Meister. Der staatlich geprüfte Techniker rangiert im Unternehmen zwischen Industriemeistern und Ingenieuren. Dies spiegelt sich in seinem Tätigkeitsspektrum wider, dass nach erfolgreich bestandener Prüfung hauptsächlich Managementaufgaben bereithält. Wer ambitioniert ist und Freude an Planungsarbeit hat, ist bei der Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker richtig.
Eine gute Nachricht für alle Weiterbildungsinteressierten: Sowohl die Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker als auch die Weiterbildungen zum Industrie- oder Handwerksmeister werden staatlich mit dem so genannten Aufstiegs-BAföG gefördert. Weitere Infos zur Weiterbildungsförderung finden Sie hier.
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Bild oben: industrieblick – Fotolia.com
Mein Neffe möchte sich als Techniker für KNX-Systeme ausbilden lassen. Ich glaube, er weiß noch gar nicht, welchen Unterschied es zwischen Techniker und Meister gibt. Ich werde ihm diesen informativen Artikel zu dieser Ausbildungsfrage mal weiterleiten. Danke für die Info!
Wann findet nächste Elektromeisterausbildung statt.
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Es ist faszinierend, wie groß der Spielraum für die Gehälter in diesen Techniker-Berufen ausfällt. Ich habe meinen Meister in der Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik gemacht und suche ab sofort eine geeignete Stelle. Hoffentlich finde ich bei meiner Suche perfekte Stellenangebote als Meister-SHK.