Eltern können ein Lied davon singen: Die Betreuungszeiten von Schule und Kita lassen sich nur schlecht oder gar nicht mit dem Beruf unter einen Hut bringen – geschweige denn mit einer beruflichen Neuorientierung. Entweder sind der Arbeits- oder Schulungsbeginn zu früh und enden zu spät oder die Zeiten sind so gelegt, dass sich Beruf, Weiterbildung und Familie nicht vereinbaren lassen.
Für viele Eltern ist das ein Grund, auf eine berufliche Neuorientierung oder Weiterentwicklung zu verzichten und sich damit Chancen auf eine bessere Work-Life-Balance oder auf ein höheres Gehalt zu verbauen. Dabei haben Bildungsanbieter die Notwendigkeit elternfreundlicher Schulungszeiten erkannt und ihre Umschulungsmöglichkeiten an die Bedürfnisse von Eltern angepasst.
Umschulung auch für Eltern – so flexibel wie das Leben
Gibt es Umschulungen, die sich tatsächlich an das Leben von Eltern anpassen? Das IBB Institut für Berufliche Bildung bietet seit kurzem Umschulungen in Teilzeit an. Der Unterricht liegt in den Zeiten, in denen Kind und Kegel in Schule oder Kita sind. Im Gegensatz zu den klassischen Schulungen sind bei einer Umschulung in Teilzeit die Lern- und Unterrichtsstunden so verkürzt, dass mehr Zeit für die Familie bleibt. Eine Teilzeitumschulung eignet sich aber auch für pflegende Angehörige oder Menschen mit anderen privaten Verpflichtungen.
Außer den Unterrichtszeiten ändert sich nichts im Vergleich zur klassischen Umschulung. Umschulende Eltern erlernen dieselben Inhalte und erhalten denselben IHK-Abschluss wie Vollzeit-Umschüler. Sie haben also dieselben Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt wie alle anderen Umschüler auch. Auch die Umschulungsprämie in Höhe von 2.500 Euro bekommen Teilzeit-Umschüler bei erfolgreichem Abschluss. Sie haben also keinerlei Einbußen durch die Teilzeit-Variante.
Eine Umschulung berufsbegleitend dauer zwar länger, hat aber den selben Inhalt
Zwar verlängert sich die Gesamtdauer der Umschulung durch die verkürzte Lern- und Unterrichtszeit, bietet aber gerade Eltern so die Möglichkeit, entspannter in ihrem eigenen Tempo zu lernen. Während eine Umschulung in Vollzeit 24 Monate dauert, verlängert sich die Teilzeitumschulung bis zum IHK-Abschluss auf 28 Monate.
9 Monate davon nimmt ein Praktikum ein, in denen das Erlernte in der Praxis zu Anwendung kommen kann. Auch im Praktikum wird Rücksicht auf die Teilzeit-Umschüler genommen. Statt einer 40-Stunden-Woche beträgt die wöchentliche Arbeitszeit im Praktikum meist 25,5 Stunden – ideal für Eltern.
Dabei spielt der Status des Elternteils keine Rolle. Auch Alleinerziehende können sich dank der elternfreundlichen Umschulung beruflich neu orientieren. In einigen Fällen genehmigt der Kostenträger sogar eine Umschulung vom heimischen PC aus und ermöglicht so eine noch größere Flexibilität beim Lernen. Die Ausstattung für den Online-Unterricht stellt der Bildungsanbieter.
Teilzeit-Umschulung ja, aber wie?
Genau wie bei einer Vollzeit-Umschulung ist die Agentur für Arbeit, das Jobcenter oder die Rentenversicherung Ansprechpartner bei Umschulungen in Teilzeit. Um besser auf das Gespräch mit dem Arbeitsberater vorbereitet zu sein, finden sich viele Bildungsanbieter mit Erstberatung. In dieser Beratung prüfen Sie nicht nur die individuellen Voraussetzungen des Interessenten, sondern geben auch Tipps fürs Gespräch bei der Arbeitsagentur, dem Jobcenter oder Rentenversicherung.
Sind die Voraussetzungen dafür gegeben, werden diese Einrichtungen zum Kostenträger und übernehmen die Umschulungskosten plus weitere Posten wie Prüfungsgebühren, Bücher, gegebenenfalls Fahrtkosten. Voraussetzung für die Kostenübernahme durch den Bildungsgutschein ist, dass eine Umschulung die aktuelle Arbeitslosigkeit beenden kann, einem Jobverlust zuvorkommt und/oder aus familiären oder gesundheitlichen Gründen geboten ist. Während ihrer Umschulung erhalten Teilnehmer grundsätzlich weiterhin Arbeitslosengeld.
Bilder: IBB – Institut für Berufliche Bildung
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