Im Berufsalltag lauert jede Menge Konfliktpotenzial. Die enge Zusammenarbeit zwischen Kollegen und Teams fördert nicht nur den Zusammenhalt, sondern birgt auch Herausforderungen. Wenn verschiedene Persönlichkeiten auf engem Raum viel Zeit miteinander verbringen, sind Streitereien und Meinungsverschiedenheiten keine Seltenheit. Vor allem für Führungskräfte stellt sich die Frage, wie man Konflikte im Team oder Unternehmen entschärfen kann.
Seminare zum Thema Konfliktmanagement bieten hilfreichen Input. Wer einen Schritt weiter gehen möchte, kann eine Mediationsausbildung anstreben. Wie diese abläuft, erfahren Sie hier.
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Wie entstehen Konflikte?
Die Konflikte, denen man im Berufsalltag begegnet, sind meist sozialer und struktureller Art. Einzelne Personen oder Parteien geraten aneinander oder unzureichend abgestimmte Arbeitsabläufe sorgen für Frustration. Typischerweise werden Konflikte im Job meist nicht offen angesprochen. Stattdessen neigt die Mehrheit der Angestellten dazu, sich unter den Kollegen „Verbündete“ zu suchen. Was in der Konfliktforschung als „soziale Ansteckung“ bezeichnet wird, trägt in der Regel zur Verschärfung des Konfliktes bei. Die einzelnen Konfliktparteien berufen sich auf die übrigen „Leidensgenossen“ und haben zunehmend Schwierigkeiten, die Perspektive des Konfliktpartners einzunehmen. Die Folge: Der Konflikt droht zu eskalieren.
Konfliktmanagement durch Mediatoren
Wenn Konflikte nicht zeitnah ausgeräumt werden, verschärfen sie sich meist über Monate und sogar Jahre hinweg. Eine systematische Beschäftigung mit dem Konfliktgrund ist dann oft nicht mehr möglich. Externe Konfliktberater oder Mediatoren helfen dabei, eine konstruktive Auseinandersetzung in festgefahrenen Konfliktsituationen zu gewährleisten. Ziel einer Mediation ist die Klärung des Konfliktes. Wichtig dabei ist, dass sich die Konfliktbeteiligten selbst einigen und ihnen keine Einigung vorgegeben wird.
Wie wird man Mediator?
Ein Mediator führt die Konfliktparteien als unabhängige und neutrale Person durch eine Mediation. Die Berufsbezeichnung des Mediators ist gesetzlich nicht geschützt, jedoch wurde durch das Mediationsgesetz von 2012 die Bezeichnung „Zertifizierter Mediator“ eingeführt. Zahlreiche Ausbildungsinstitute haben mittlerweile auf die Qualitätsanforderungen reagiert und ihre Ausbildungsinhalte an die Vorgaben angepasst.
Zugangsvoraussetzungen zu der Mediationsausbildung werden von den einzelnen Akademien selbst festgelegt. Besonders häufig nehmen Akademiker der Fachrichtungen Jura, Psychologie oder Pädagogik an einer Ausbildung zum Mediator teil.
Ablauf und Dauer einer Mediationsausbildung
Der Umfang der Ausbildung variiert. Das Mediationsgesetz gibt eine Orientierungsgröße von ca. 120 Unterrichtsstunden vor. Da die meisten Mediationsausbildungen berufsbegleitend absolviert werden, sollte man 1 bis 1,5 Jahre Dauer einplanen. Der Ablauf der einzelnen Ausbildung wird je nach Institut unterschiedlich gestaltet. In der Regel werden angehende Mediatoren nicht nur theoretisch geschult, sondern erhalten über Rollenspiele auch zahlreiche praktische Einblicke.
Kosten der Mediationsausbildung
Die Kosten für eine Ausbildung zum Mediator hängen stark vom jeweiligen Ausbildungsinstitut ab. Wichtige Einflussgrößen sind außerdem die Gruppengröße und die Anzahl der Ausbilder. Zwischen 1.000 und 6.000 Euro müssen für eine qualifizierte Ausbildung eingeplant werden. Wer keine Fachausbildung zum Mediator anstrebt, sondern lediglich Einzelkompetenzen erwerben möchte, hat meist die Möglichkeit, kostengünstigere Einzelmodule zu belegen. Dies bietet sich beispielsweise für eine Führungskraft an, die Methoden des Konfliktmanagements und der Mediation kennenlernen möchte oder für Mitglieder des Betriebsrates, die erfahren wollen, wie sie zwischen Parteien vermitteln können.
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Bild oben: yanlev – Fotolia.com
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