Immer mehr Handwerksbetriebe müssen Aufträge ablehnen, da sie zu wenig Personal haben. Laut dem Zentralverband des Deutschen Handwerks feheln aktuell rund 150.000 Fachkräfte. Hinzu kommt der Mangel an Auszubildenden. Wie kann es sein, dass trotz intensiver Mitarbeitersuche im Handwerk ein so hoher Fachkräftemangel besteht? Im Ratgeber Weiterbildung erhalten Sie Tipps zur optimalen Mitarbeitersuche im Handwerk.
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Fachkräftemangel im Handwerk
Die Konjunktur boomt, die Auftragsbücher sind voll, aber Fachkräfte sind rar. Zahlreiche Handwerksbetriebe suchen aktuell Personal, um anstehende Aufträge abzuarbeiten. Zwischen 15.000 und 20.000 Auszubildende fehlen der Branche. Ein Grund ist die steigende Zahl der Abiturienten, die nach der Schule ein Studium anstreben.
Muss ein Handwerksbetrieb wegen zu hoher Auslastung Aufträge ablehnen, ist dies nicht nur für das Unternehmen ärgerlich, sondern vor allem auch für die Kunden. Lange Wartezeiten und hohe Rechnungen sind die Folge des Fachkräftemangels im Handwerk.
Im Handwerk Mitarbeiter finden
Rund eine Million Handwerksbetriebe beschäftigen in Deutschland ca. 5,4 Millionen Menschen. Damit die geballte Stärke des Handwerks auch weiterhin die Wirtschaft antreibt, müssen Mitarbeiter, insbesondere Azubis her. Obgleich die Betriebe aktiv nach Mitarbeitern und Nachwuchskräften suchen, bleiben viele Stellen unbesetzt. Doch wie kann es gelingen, geeignete Mitarbeiter im Handwerk zu finden?
Setzen Sie auf Empfehlungen!
Eine günstige und sehr effiziente Methode neue Mitarbeiter zu rekrutieren, ist Mund-zu-Mund-Propaganda. Bitten Sie Ihre Angestellten, sich im Bekanntenkreis umzuhören und andere für eine Arbeitsstelle im Betrieb zu begeistern. Kleine Provisionen erhöhen zusätzlich die Motivation, neue Mitarbeiter oder Auszubildende fürs Unternehmen zu gewinnen.
Streuen Sie Ihre Stellenausschreibungen!
Sie inserieren seit Jahren Ihre Stellenanzeigen in derselben Zeitung? Vielleicht wird es mal Zeit für etwas Neues: Lokale Werbeagenturen unterstützen Sie dabei, Stellenausschreibungen optisch aufzubereiten und online in verschiedenen Fachportalen und Jobbörsen zu verbreiten. Neben der Verbreitung sollten Sie auch auf die Ausrichtung der Anzeige achten. Eng gefasste Aufgabenfelder wirken oft abschreckend. Stattdessen können Sie Initiativbewerbungen zulassen oder sogar in Aussicht stellen, dass eventuell fehlende Fachkenntnisse im Betrieb erlernt werden können.
Halten Sie die Einstiegshürden gering!
Natürlich möchte man fähige Mitarbeiter für den eigenen Betrieb gewinnen und nicht irgendwen. Auf gewisse Kompetenzen oder Abschlüsse zu pochen, ist daher selbstverständlich. Dennoch sollte man es Bewerbern möglichst einfach machen, sich im Unternehmen auf freie Stellen zu bewerben. Ist eine förmliche Bewerbung zum Beispiel wirklich notwendig? Für viele Bewerber stellt bereits das Anschreiben eine große Hürde da. Setzen Sie bewusst auf Einfachheit und führen Sie ein zwangloses Telefonat oder sogar ein direktes Gespräch mit dem Bewerber anstatt Stapel von Formularen zu fordern.
Sprechen Sie mit Bewerbern auf Augenhöhe!
Junge Leute und Nachwuchskräfte möchten nicht einfach nur Geld verdienen, sondern legen ebenso Wert auf eine freundliche Arbeitsatmosphäre und Spaß bei der Arbeit. Das beginnt bereits im Bewerbungsverfahren: Bieten Sie den Bewerbern einen freundlichen Empfang, führen Sie ein offenes Gespräch und vermeiden Sie typische und oftmals unangenehme Bewerbungssituationen. Wenn Sie sich im Betrieb duzen, bieten Sie doch auch den Bewerbern einfach das Du an oder formulieren Sie sogar die Stellenausschreibung informell.
Neu in diesem Bereich sind auch Recruitmentportale wie die FACHKRAFT-BÖRSE, wo sich junge, auch teilweise noch in der Meisterausbildung befindliche Fachkräfte mit einem Profil vorstellen können. Arbeitgeber und hier speziell auch handwerksbetriebe könne mit potenziellen Bewerbern schon sehr früh in Kontakt treten.
Binden Sie Mitarbeiter ans Unternehmen!
Vor lauter Suche nach neuem Personal vergisst man allzu leicht die altgedienten Mitarbeiter. In Zeiten des Fachkräftemangels können es sich die wenigsten Betriebe leisten, gute Angestellte zu verlieren. Es gilt daher: Fördern Sie Ihre Mitarbeiter, bieten Sie ihnen Perspektiven im Unternehmen an. Möglich ist dies vor allem über Weiterbildungen, die den Mitarbeiter zum einen persönlich weiterbringen, zum anderen dem Unternehmen frischen Wind und neues Know-how bescheren. Und denken Sie daran: Zufriedene Mitarbeiter empfehlen Ihren Betrieb gerne weiter.
Bild: skeeze – Pixabay.com
Birte Maurer meint
Es stimmt, dass zahlreiche Handwerksbetriebe aktuell Personal suchen, um anstehende Aufträge abzuarbeiten. Da auch wir dazugehören, habe ich mich an eine Personalberatung für Unternehmen gewandt. Denn auch wenn die Fachkräfte und Auszubildenden fehlen, brauchen wir dennoch Personal.