Zwischen Ihnen und Ihrer Wunsch-Arbeitsstelle steht die Bewerbung. Viele Jobsuchende bekommen unweigerlich schweißnasse Hände, wenn sie an das Zusammenstellen der Bewerbungsunterlagen denken. Schuld ist das große Fehlerpotential von Bewerbungen. Form, Stil, Inhalt – alles muss passen, damit die Unterlagen überhaupt vom gestressten Personaler wahrgenommen werden. Richtig bewerben – das ist aber gar nicht so schwierig. Welche fünf Dinge Sie unbedingt bei Bewerbungen beachten müssen, lesen Sie hier.

Bewerben kann frustrierend sein. Wenn eine Absage nach der anderen in den Briefkasten flattert, bleibt die Motivation schnell auf der Strecke. Nicht selten passiert es sogar, dass der hoffnungsvoll wartende Bewerber überhaupt keine oder eine sehr verspätete Antwort erhält.
Tipp: Hier gibt es eine große Auswahl von Bewerbungstrainings
Wer bereits lange nach einem neuen Job sucht, wird früher oder später mit solch frustrierenden Erfahrungen konfrontiert werden. Dann gilt es, sich nicht unterkriegen zu lassen und weiter an den eigenen Bewerbungsunterlagen zu feilen. Doch es kommt nicht nur auf die verschickten Dokumente an. Andere, ebenso wichtige Punkte werden von Bewerbern häufig übersehen. So muss man bereits im Vorfeld der eigentlichen Bewerbung auf verschiedene Dinge Acht geben.
Nur auf passende Stellen bewerben
Viel hilft viel – es mag Lebensbereiche geben, in denen dieser Satz zutrifft, nicht jedoch in puncto Bewerbung. Natürlich ist es förderlich, sich eine gewisse Anzahl an wöchentlichen oder monatlichen Bewerbungen als Ziel zu setzen. Wer sich aber wahllos auf Stellen bewirbt, für die er wenig oder gar nicht qualifiziert ist, wird nur Frustration ernten. Absagen sind da vorprogrammiert.
Die gezielte Stellensuche gehört daher zu den wichtigsten Aufgaben eines Jobsuchenden. Das Internet hat die Stellensuche angeblich sehr vereinfacht. Fakt ist jedoch, dass man trotz zahlreicher Jobsuchmaschinen und Stellenportalen sehr viel Zeit für die Suche aufwenden muss. Stellen Sie sich beim Lesen der Ausschreibungen folgende Fragen:
- Passt das Anforderungsprofil zu meinen Fähigkeiten?
- Passt die angegebene Berufserfahrung zu meinem Kenntnisstand?
- Passt die Firma bzw. die Lage zu meinen Vorstellungen?
Stellenausschreibungen formulieren ein Wunschbild. Arbeitgeber sind jedoch realistisch genug, um zu wissen, dass kaum ein Bewerber das Anforderungsprofil perfekt erfüllen wird. Wenn die beschriebene Stelle also gut zum eigenen Erfahrungshorizont zu passen scheint, sollte man sich in jedem Fall bewerben. Haben Sie Zweifel, weil es Ihnen an einzelnen der geforderten Kenntnissen mangelt? Dann signalisieren Sie in der Bewerbung Ihre hohe Lernbereitschaft.
Bewerbungsfrist beachten
Eigentlich versteht es sich von selbst, dass eine in der Stellenausschreibung genannte Einsendungsfrist eingehalten werden muss. Wer diese missachtet, landet in der Regel auf einem Stapel mit aussortierten Bewerbungen und findet überhaupt keine Beachtung. Sparen Sie sich also bei bereits abgelaufenen Fristen die Mühe und kümmern Sie sich lieber um aktuelle Anzeigen.
Durch die zahlreichen Jobportale im Netz ist es außerdem möglich, dass bereits nicht mehr aktuelle Stellenausschreibungen online sind. Sollten Sie Zweifel bezüglich der Aktualität einer Ausschreibung haben, lohnt sich ein kurzer Anruf bzw. eine E-Mail der bei dem aufgeführten Ansprechpartner. Ein positiver Nebeneffekt: Falls die Stelle noch zu haben ist, hinterlassen Sie auf diese Weise bereits einen interessierten Eindruck bei der zuständigen Sachbearbeitung.
Die Bewerbungsunterlagen zusammenstellen
Im Einzelhandel oder in der Gastronomie kann man unter Umständen persönlich vorsprechen und seinen Lebenslauf unkompliziert abgeben. In den anderen Branchen sind allerdings schriftliche Bewerbungen die Regel.
Beim Zusammenstellen der Unterlagen ist unbedingt auf Vollständigkeit zu achten. Sollten Unterlagen fehlen, fragen manchen Unternehmen beim Bewerber nach. Viele jedoch sortieren die Mappe einfach aus. Zu einer vollständigen Bewerbung gehören folgende Dokumente:
Mappe/Deckblatt: Um Papiermüll oder bürokratischen Aufwand zu vermeiden, bevorzugen die meisten Firmen Online-Bewerbungen per Mail. Die klassische Bewerbungsmappe hat deshalb ausgedient. Empfehlenswert ist das Gestalten eines ansprechenden Deckblatts mit den eigenen Kontaktdaten, der Nennung der Stelle sowie unter Umständen mit dem Porträtfoto.
Anschreiben: Das Anschreiben bereitet vielen Bewerbern Kopfzerbrechen. Individuell soll es sein, auf die Stellenausschreibung abgestimmt und die eigenen Stärken sollen gut zur Geltung kommen – kein einfaches Unterfangen. In der Regel wird ein Anschreiben so aufgebaut:
- Erster Teil: Einleitung (ca. 2 bis 3 Sätze) – wofür bewerben Sie sich und warum?
- Zweiter Teil: Hauptteil (ca. 4 bis 6 Sätze) – hatten Sie in vergangenen Stellen vergleichbare Aufgaben? Mit welchen Erfahrungen können Sie punkten? Warum sind Sie der Richtige für die Position?
- Dritter Teil: Schluss (ca. 2 bis 3 Sätze) – nennen Sie gegebenenfalls Ihre Gehaltsvorstellung sowie Ihren frühestmöglichen Eintrittstermin. Es folgen Schluss- und Grußformel sowie Unterschrift.
Die Anschrift des Unternehmens, die Nennung des Ansprechpartners, Ort, Datum und Betreff („Bewerbung für…“) sollten auf dem Anschreiben natürlich auch nicht fehlen. Ein Anschreiben sollte maximal zwei Seiten umfassen, besser nur eine. Für den Lesenden ist eine Schriftgröße von 11 oder 12 pt sowie eine Zeilenabstand von 1,5 hilfreich. Die meisten Bewerber setzen aus gutem Grund auf serifenlose Schriften (z.B. Arial), da diese modern und gut lesbar sind.
Lebenslauf: Während früher großer Wert auf die Gestaltung des Lebenslaufs nach DIN-Norm gelegt wurde, sind die Regeln heute meist lockerer. Wichtig ist, dass der Lebenslauf aktuell und korrekt ist. Lücken, beispielsweise längere Krankheitsphasen oder Arbeitslosigkeit, sollten nicht verschwiegen sondern aufgeführt und in wenigen Worten erklärt werden. Wer das Bewerbungsfoto nicht auf dem Deckblatt platziert hat, sollte es im oberen Bereich des Lebenslaufs unterbringen.
Zeugnisse: Sowohl Schul-, Uni- als auch Arbeitszeugnisse werden als eingescannte Dokumente bzw. als unbeglaubigte Kopien angehängt.
Weitere Bescheinigungen: Zuletzt sollten Teilnahmebescheinigungen an Seminaren oder andere wichtige Unterlagen angehängt werden. Wer gesondert auf Referenzen oder besondere Qualifikationen eingehen möchte, kann diese direkt nach dem Lebenslauf einschieben.
Sollte es vom Unternehmen nicht anders gefordert sein, hat es sich eingebürgert die Unterlagen als PDF-Datei zusammenzufassen und als Anhang an eine E-Mail anzuhängen.
Unterlagen prüfen lassen
Wer sich lange mit einem Dokument auseinandersetzt, wird irgendwann betriebsblind. Es ist daher empfehlenswert seine Bewerbungsunterlagen von jemandem prüfen zu lassen. Bitten Sie jemanden um Feedback zu Ihren Unterlagen. Das betrifft zum einen die Vollständigkeit und Rechtschreibung, aber auch die Plausibilität, den Inhalt und den Stil.
Wer seine Chancen auf den Traumjob besonders optimieren möchte, kann von einem Bewerbungstraining profitieren. Der Blick eines Profis auf die Unterlagen wirkt manchmal Wunder. Gerade wer keinen geraden Lebenslauf vorweisen kann, Mängel kompensieren muss oder einen Branchenwechsel anstrebt, ist mit professioneller Formulierungshilfe sehr gut beraten.

Unser Tipp:
Hier finden Sie einen Überblick verschiedener Bewerbungstrainings. Per Suchfilter kann man die Seminare auf eine bestimmte Region oder Stadt einschränken und findet so rasch das passende Angebot.
Höflich dranbleiben
Im Schnitt dauert es drei bis sechs Wochen bis der zuständige Personaler alle eingegangenen Bewerbungen gesichtet und beurteilt hat. Vielen Bewerbern macht diese Wartezeit zu schaffen. Nicht selten überkommt einen die Angst, die Unterlagen seien verloren gegangen oder ähnliches.
Zunächst einmal ist es ratsam bereits in der Bewerbungs-E-Mail höflich um eine Eingangsbestätigung zu bitten. Die meisten Firmen schicken diese sogar automatisch an den Bewerber. Sollte nach fünf Werktagen noch keine Bestätigung eingetroffen sein, kann man telefonisch oder per Mail nachfragen. Dabei sollte man immer die genaue Bezeichnung oder Nummer der Stellenausschreibung parat haben.
Wartet man nach zwei Monaten noch auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch bzw. auf eine Absage, kann man auch hier eine Mail mit der Bitte um Rückmeldung schicken. Selbst wenn man vom Warten genervt sein sollte, ist Höflichkeit das oberste Gebot. Nennen Sie das Datum Ihrer Bewerbung, die Stellenbezeichnung und fragen Sie nach dem aktuellen Stand der Dinge. Auch beim Mailwechsel sollten Sie stets auf korrekte Rechtschreibung achten.
Wenn Sie die genannten Tipps und Hinweise bei Ihrer nächsten Bewerbung berücksichtigen, haben Sie gute Chancen unter den Einsendungen wahrgenommen zu werden. Viel Erfolg bei der Jobsuche!
Bild oben: Unsplash, Pixabay.com
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