Verschiedenen Studien zufolge werden bis zu 60 Prozent der Stellen über Beziehungen vergeben. Im Ranking der wichtigsten Faktoren für einen beruflichen Aufstieg steht der persönliche Auftritt an Stelle zwei, erst danach kommt die tatsächliche Arbeitsleistung. Einerseits mag dieser Umstand befremden, andererseits birgt er Chancen. Wer auf Selbstmarketing setzt, kann Karriere machen. Lesen Sie hier die besten Tipps rund um Selbstmarketing.
Tipp 1: Selbstmarketing-Seminar besuchen
Es gibt einen Typ Mensch, der das Selbstmarketing bereits in jungen Jahren gelernt und perfektioniert hat. Die meisten anderen müssen sich Selbstmarketing-Strategien erst aneignen und mehr oder weniger mühsam im Arbeitsalltag trainieren. Der Besuch eines Selbstmarketing-Seminars ist unverzichtbar auf dem Weg zum Selbstvermarktungs-Profi. Je nach Seminar und Dozent lernt man ganz neue Facetten an der eigenen Persönlichkeit kennen, eignet sich Strategien der Selbstvermarktung an und erfährt, wie man sie in Alltag und Job geschickt und zielführend einsetzt.
Wer bereits um seine Stärken und Schwächen in Bezug auf Selbstmarketing weiß, kann ein Seminarangebot wählen, das einzelne Schwerpunkte behandelt. Der eine ist beispielsweise zu schüchtern, um sich in Meetings zu Wort zu melden. Der andere möchte lernen, wie man sich gezielt von der Konkurrenz abhebt und im Geschäftsleben einen bleibenden Eindruck bei seinen Gesprächspartnern hinterlässt.
Gleichgültig, welches Selbstmarketing-Seminar Sie wählen: Es dreht sich stets um die „Marke ICH“. Finden Sie gemeinsam mit dem Coach heraus, welche Stärken Sie auszeichnen und wie Sie diese betonen und gewinnbringend für Ihren beruflichen Werdegang einsetzen können.
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Tipp 2: Ziele formulieren
Nur wer weiß, wo er beruflich hin möchte, hat auch eine Chance, seine Ziele zu erreichen. Die meisten Menschen neigen dazu, sich möglichst viele Türen offen zu halten und neben Plan A auch Plan B, C und D in der Schublade zu haben. Möchte man erfolgreiches Selbstmarketing betreiben, darf es jedoch nur ein Ziel geben. Nur so werden Sie die nötige Energie aufbringen, dieses mit Elan und Engagement zu verfolgen.
Zahlreiche Coaches und Karrieretrainer empfehlen sogar, die eigenen beruflichen Ziele niederzuschreiben, um sie zu verinnerlichen. Das müssen natürlich nicht immer „harte“ Karriereziele sein. Wenn Sie im Job unzufrieden sind und Sie sich ein anderes Arbeitsklima wünschen, können Sie auch solche Ziele notieren. Bei einem bevorstehenden Jobwechsel haben Sie Ihre eigenen Prioritäten dann besser vor Augen. Wichtig ist in jedem Fall, dass Sie konkrete Formulierungen wählen, z.B. „In fünf Jahren bin ich…“.
Tipp 3: Leistungen kundtun
Tue Gutes und sprich darüber, heißt es. Das gilt auch fürs Berufsleben, denn im Job ist Bescheidenheit fehl am Platz. Damit der Vorgesetzte von Ihren Leistungen erfährt, müssen Sie Ihre Erfolge gut verkaufen. Die wenigsten Kollegen werden sich lobend über Sie äußern – zu sehr ist in deutschen Büros der Konkurrenzgedanke verhaftet. Außerdem gilt: Nur Sie wissen genau, welche Leistung und welchen Einsatz Sie fürs Unternehmen erbringen. Sich selbst zu loben, erfordert allerdings ein wenig Fingerspitzengefühl. Keiner mag Kollegen oder Mitarbeiter, die ständig mit Ihren Stärken hausieren gehen.
In vielen Unternehmen finden regelmäßig Feedback-Gespräche statt, die naturgemäß gute Gelegenheiten darstellen, um über die eigenen Erfolge zu sprechen. Daneben sollte man den Vorgesetzten bei ausgewählten E-Mails in Kenntnis setzen oder Einzelheiten im Small Talk unterbringen. Sich über einen Erfolg, beispielsweise einen Geschäftsabschluss, öffentlich zu freuen, ist auch eine Möglichkeit, auf seine Leistungen aufmerksam zu machen. Wichtig hierbei ist jedoch, dass man nicht seine Mühe und sein enormes Arbeitspensum betont, sondern eher den positiven Nutzen für die Firma. Zuhörer erhalten durch solche Formulierungen den Eindruck, als sei der Unternehmenserfolg für Sie an erster Stelle.
Tipp 4: Ordnung halten
Zahlreiche Unternehmenslenker sehen einen direkten Zusammenhang zwischen Ordnung und guter Leistung. Ein ordentlicher Schreibtisch, Notizbücher ohne Eselsohren und durchdacht verfasste E-Mails ohne Rechtschreib- oder Flüchtigkeitsfehler werden sind absolute Must-haves für angehende Führungskräfte angesehen. Betrachten Sie Ihren Schreibtisch als Ihre Visitenkarte und sorgen Sie vor jedem Feierabend dafür, dass Sie ihn aufgeräumt verlassen.
Tipp 5: Leistung bringen
Beim Selbstmarketing kommt es nicht nur auf den Schein an. Man muss durchaus Leistung bringen, verpackt diese aber zusätzlich gewinnbringend. Legen Sie beispielsweise Arbeitssessions am Wochenende oder in den Abendstunden ein, sollten Sie dafür sorgen, dass dieses Plus an Leistung bemerkt wird, indem Sie den Chef bei einer späten Mail in Kenntnis setzen oder Ihr Engagement nebenbei in eine Unterhaltung einfließen lassen.
Rechtzeitig zu Meetings zu erscheinen ist Voraussetzung für erfolgreiches Selbstmarketing. Ist Ihr Vorgesetzter ein Frühaufsteher, wird er außerdem bemerken, wenn Sie stets vor den anderen zur Arbeit erscheinen. Pluspunkte sammelt man außerdem, indem man sich im Privatleben mit fachlichen Themen auseinandersetzt. Besuchen Sie eine Fachmesse oder hören Sie einen passenden Vortrag. Wichtig ist in solchen Fällen, dass Sie Infomaterial im Büro verteilen oder wichtige Gedankenanstöße als Input mit den Kollegen (und dem Chef) teilen.
Tipp 6: Auf die Kleidung Wert legen
Die Wahl der Garderobe spielt nicht nur im Vorstellungsgespräch eine wichtige Rolle (mehr dazu hier: Kleidung im Vorstellungsgespräch). Beweisen Sie Ihren Stil im Arbeitsalltag, indem Sie den Dresscode beachten. Halten Sie sich stets vor Augen, dass Sie die Visitenkarte der Firma sind und als solche repräsentativ wirken müssen.
Der Dresscode hängt natürlich vom Unternehmen ab, jedoch sollten in jedem Fall einige Grundregeln beachtet werden: Tragen Sie angemessene Kleidung, die weder verschmutzt noch kaputt ist; gewaschene Haare oder eine ordentliche Rasur sind ebenfalls selbstverständlich. Eine Managerweisheit besagt, dass der eigene Kleidungsstil immer zur angestrebten nächsthöheren Position passen sollte.
Übrigens sagt nicht nur Ihre Kleidung einiges über Sie aus, sondern auch Ihr Auto. Achten Sie zum Zwecke des Selbstmarketings also darauf, dass Ihr fahrbarer Untersetz nicht verdreckt oder vermüllt ist.
Tipp 7: Weiterbilden
Signalisieren Sie Ihrem Vorgesetzten: Ich habe Karriereambitionen. Mit einer Weiterbildung zeigen Sie Engagement für die Firma. Weihen Sie das Unternehmen also früh in Ihre Weiterbildungspläne ein. Eventuell werden die Kosten sogar für Sie übernommen. Nach der Fortbildung sollten Sie das Gelernte natürlich auch anwenden und neue Projekte anstoßen.
Ebenfalls sinnvoll: Bieten Sie Ihrem Vorgesetzten an, Ihr gelerntes Wissen in einem Workshop an die Kollegen weiterzugeben. So zeigen Sie sich kollegial, beweisen Führungs- und Präsentationsqualitäten und lassen die Firma unmittelbar von Ihrer Weiterbildung profitieren.
Tipp 6: Nicht angeben
Wer bei jeder Gelegenheit seinen vollen Terminkalender erwähnt und von seinen Überstunden für die Firma schwadroniert, wird nicht ernst genommen und fällt anderen auf die Nerven. Weder jammern noch angeben ist vor Kollegen angesagt. Bedenken Sie, dass sie auch nach einer eventuellen Beförderung mit ihrer Abteilung als Vorgesetzter klar kommen müssen. Wenn Sie firmenintern aufsteigen möchten, erwartet man von Ihnen sehr gute Leistungen und die Fähigkeit, mit Stress und Zeitdruck umzugehen. Bei solchen Selbstverständlichkeiten sollte man sich vor dem Kollegen mit verbalen Jammerorgien zurückhalten.
Tipp 7: Gesprächsgelegenheiten nutzen
Mit den Entscheidern der Firma ein gutes Verhältnis aufzubauen, sichert den Job, stärkt die eigene Position und verhilft eventuell zum Karriereschritt. Es gilt daher, jede Gesprächsgelegenheit für sich zu nutzen: im Aufzug, auf der Firmenfeier, auf der Dienstreise. Wer keinen Small Talk beherrscht, sollte dringend im Privatleben üben, denn das kurze Geplänkel zwischendurch gehört einfach dazu.
Natürlich ist auch hier Sensibilität angesagt. Ist Ihr Chef selbst eher zurückhaltend, sollten Sie ihm nicht mit aufdringlichen Unterhaltungen zu nahe treten. Hier ist ein wenig Distanz gefragt; Höflichkeit ist aber dennoch Pflicht. Wer sich ziert, das Gespräch mit Vorgesetzten zu suchen, weil es mit den Redekünsten hapert, kann sich professionelle Unterstützung suchen, um seine Rhetorik zu verbessern.
Tipp 8: Auf den Ruf achten
Klatsch und Tratsch spielen im Berufsleben eine große Rolle. Vor allem negative Nachrichten, Missgeschicke oder Beziehungskisten verbreiten sich per Flurfunk rasend schnell. Nutzen Sie die Mundpropaganda für sich aus, indem Sie aufmerksam zuhören und Details in Erfahrung bringen, die Ihnen nützlich sein können. Vielleicht erfahren Sie auf diese Weise, welchen Fußballverein Ihr Vorgesetzter präferiert oder welche Position demnächst im Unternehmen frei wird.
Sich selbst am Tratsch zu beteiligen, ist nicht karriereförderlich, da neben einigen interessanten Fakten auch viele ungenaue oder sogar falsche Gerüchte weitergegeben werden. Firmenklatsch zu verbreiten trägt nicht zu einem positiven Selbstmarketing bei.
Tipp 9: Netzwerk aufbauen
Erfolgreiche Manager und Führungskräfte sind keine einsamen Wölfe, sondern Rudeltiere. Kollegiale Freundschaften zu Führungspersonen derselben Firma oder anderer Unternehmen sind keine Seltenheit in den oberen Etagen.
Achten Sie deshalb bei jedem Unternehmens- oder Abteilungswechsel darauf, bei Ihrem Weggang einen guten Eindruck zu hinterlassen. Gehen Sie niemals im Streit, sondern legen Sie alle Meinungsverschiedenheiten bei.
Über berufliche Netzwerke wie z.B. Xing sollten Sie mit ausgewählten Leuten regelmäßig in Kontakt bleiben. Nach und nach bauen Sie ein Netzwerk auf, das auf Gegenseitigkeit beruht: Sie empfehlen Ihre Kontakte bei Gelegenheit und diese werden an Sie denken, wenn Ihre Fähigkeiten gefragt sind. Um sein Netzwerk kontinuierlich auszubauen, empfehlen sich Business-Stammtische in Ihrer Region.
Tipp 10: Online selbstvermarkten
Über das Web wird jeder ein Stück weit zur öffentlichen Person. Lenken Sie den Blick der User, die in sozialen Medien auf Sie treffen, auf Ihren professionellen Auftritt. Zu diesem Zweck sollte Ihr Profil in Linkedin und Xing immer auf dem aktuellen Stand und ihr Foto seriös sein. Facebook wird meist eher als privates Social-Media-Portal wahrgenommen. Da Sie vermutlich dennoch über Facebook mit Kollegen vernetzt sein werden, sollten Sie auch hier darauf achten, einen positiven Eindruck zu vermitteln. Überlegen Sie sich vor jedem Posting genau, was Sie von sich preisgeben und wer es sehen wird. Falls Sie die Zeit dazu finden, eignet sich ein eigenes Blog bestens dazu, seine fachliche Expertise weiterzugeben und seinen Ruf als Fachmann auch online nach außen zu tragen.
Bilder: Monkey Business, PhotoSG – Fotolia.com
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