Der moderne Berufsalltag ist stressig und verlangt sowohl Angestellten wie auch Selbständigen einiges ab. Hinzu kommen oftmals weite Arbeitswege, anstrengende Geschäftsreisen und E-Mails und Anrufe, die einen auch nach Feierabend bis nach Hause verfolgen. Werden Stress und Druck zu groß, suchen viele Betroffene professionelle Hilfe. Man kann jedoch schon vorher aktiv werden und Maßnahmen zur Stressprävention ergreifen – lesen Sie hier unsere Tipps gegen Burnout. > Hier finden Sie Seminare zur Burnoutprävention.

Woran erkennt man Burnout?
Burnout wird zum Teil unterschiedlich definiert. Am treffendsten ist wohl der Begriff „Erschöpfungs-Depression“. 1974 wurde der Begriff Burnout erstmals in der Psychoanalyse verwendet. Seither werden zwar immer wieder Studien zum Thema durchgeführt, dennoch gibt es im Verhältnis wenig belastbare Zahlen. Dies ist unter anderem der hohen Dunkelziffer im Bereich Burnout zuzuschreiben.
Erschöpfung und Müdigkeit können erste Anzeichen eines Burnouts sein. In der Regel geht diesem Zustand eine belastende Arbeitsphase oder eine große Drucksituation voraus. Der Körper reagiert auf Dauerbelastung mit Konzentrationsschwäche und Leistungsabfall.
Burnout von allgemeinem Stress oder Depressionen abzugrenzen, ist nicht leicht. Betroffene sollten daher bei Verdacht auf Burnout frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Damit es gar nicht erst so weit kommt, muss man präventiv aktiv werden.
Gefährdete Berufsgruppen
Prinzipiell kann jeder ausbrennen, es gibt jedoch Berufsgruppen, bei denen sich eine besondere Gefährdung herausgestellt hat, Beispiele sind Pflegekräfte, Sozialarbeiter, Lehrer, Polizeibeamte und Ärzte. Ebenfalls häufig sind Gastronomiemitarbeiter oder Vertriebsmitarbeiter betroffen. Letztlich sind die persönliche Konstitution sowie die konkreten beruflichen Rahmenbedingungen entscheidend.
Maßnahmen für Stressabbau
Es gibt eine Vielzahl an Maßnahmen gegen Stress, von denen keine für sich alleine steht. Meist ist es daher nötig, mehrere Bereiche des beruflichen und privaten Lebens neu zu definieren.
Thema Gesundheit
Nur wer sich körperlich wohlfühlt, kann Stresssituationen über einen längeren Zeitraum standhalten. Viele Berufstätige scheuen den Arztbesuch, um sich krankschreiben zu lassen und arbeiten trotz Unwohlsein. Diese „Opferbereitschaft“ bringt niemandem etwas. Tatsächlich ist es meist sinnvoller, sich bei einer Erkältung, bei starken Kopf- oder Rückschmerzen vom Arzt krankschreiben zu lassen, um sich erst einmal vollständig auszukurieren.
Spricht man über das Thema Gesundheit, ist man recht schnell bei der Ernährung. Gesunde und ausgewogene Kost wappnen den Körper für stressige Phasen und unterstützen die Konzentrationsfähigkeit und Belastbarkeit. Wer sehr wenig Zeit hat oder ungern kocht, kann mittlerweile auf Lieferdienste zurückgreifen, die sich explizit auf ausgewogene Ernährung spezialisiert haben. Zudem werden auch in Kantinen vermehrt gesunde Gerichte angeboten, da die Nachfrage unter den Angestellten steigt.
Zum Wohlbefinden gehört außerdem ausreichend Bewegung. Gerade Büroangestellten verbringen den Tag meist sitzend. Das ist weder befriedigend noch gesund. Raffen Sie sich daher in der Mittagspause auf und machen Sie einen Spaziergang oder verwenden Sie falls möglich das Fahrrad, um zur Arbeit zu gelangen. Weitere Möglichkeiten sind ausgedehnte Wanderausflüge an den Wochenenden, morgendliches Laufen im Park, Tanzkurse oder Fitnesscenter-Besuche.
Thema Mentalität
Körper und Geist sind eins. Es ist daher notwendig, nicht nur auf Ernährung und Bewegung zu achten, sondern auch das Mentale zu stärken. Viele Stressgeplagte schwören auf Yoga oder andere Meditationslehren. Daneben gibt es viele weitere Möglichkeiten, mental Stress zu reduzieren. Zentral ist meist das Element der Achtsamkeit: Wählen Sie gezielt aus und genießen sie, ohne sich unter Druck zu setzen! Auf diese Weise kann man sogar aus Gartenarbeit mentale Stärke ziehen. Denkbar wären auch lange Spaziergänge in der Natur, das Lesen eines guten Buches oder der Lieblingsschallplatte zu lauschen.
Wichtig hierbei ist, dass Sie Freizeit als solche wahrnehmen und bewusst genießen. Lassen Sie sich nicht zusätzlich im privaten Umfeld unter Druck setzen und ziehen Sie rechtzeitig Grenzen. Dazu gehört auch das Abschalten von Laptop und Smartphone. Ein bisschen unerreichbar sein, ist für die meisten wohltuend.
Thema Arbeit
Stress bei der Arbeit kann viele Gründe haben. Manchmal sind es die äußeren Rahmenbedingungen, die einen belasten, beispielsweise wenn ein Kollege lange ausfällt und man den beträchtlichen Mehraufwand bei der Arbeit stemmen soll. Andere Stresssituationen sind selbstgemacht, indem man zu selten Grenzen zieht, nicht priorisiert oder immer alles perfekt erledigen möchte.
Wer Stress im Job und damit das Burnout-Risiko senken möchte, muss ehrlich zu sich selbst sein und sich bei der Arbeit kritisch beobachten: Wann fühle ich mich gestresst? Wodurch wird dieses Gefühl ausgelöst? Dann geht es an die Lösungssuche. Wer besonders stressanfällig ist und diese Erfahrung bereits in mehreren Jobs gemacht hat, sollte dringend ein Seminar zum Thema Stressreduktion besuchen. Passend sind auch Persönlichkeitstrainings oder Zeitmanagement-Seminare.
Ist der Stress hauptsächlich durch Arbeitsbedingungen verursacht, hilft mitunter ein klärendes Gespräch mit dem Vorgesetzten, dem Betriebsrat oder der Personalabteilung. Machen Sie konstruktive Vorschläge, wie man die anfallenden Aufgaben zielführender verteilen könnte. Vielleicht können Sie vorübergehend auch in Teilzeit arbeiten.
Zuletzt bleibt die Konsequenz, den Job zu wechseln. Damit man nicht vom Regen in die Traufe kommt, sollte man potenzielle Stellen sehr gut auswählen. Bedenken Sie zum Beispiel den Arbeitsweg, der bei vielen Pendlern ebenfalls zum hohen Stressniveau beiträgt.
Bild:caio_triana – Pixabay.comWeitere interessante Artikel zum Thema: > Sabbatical Modelle und Ideen > Resilienztraining – Persönlichkeit stärken
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