Zahlreiche Studien belegen: Ein großer Teil der Deutschen ist mit dem eigenen Job unzufrieden. Dauerhafter Jobfrust führt nicht nur zu mangelnder Arbeitsleistung, sondern kann auch das Privatleben sowie die Gesundheit maßgeblich beeinflussen. Auch Sie sind unzufrieden im Job? Dann wird es höchste Zeit, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Unsere 5 Tipps helfen Ihnen dabei, den nächsten Schritt zu wagen.
Unzufrieden im Job – was tun?
Zu Beginn ist es oft ein diffuses Gefühl. Man ist unzufrieden mit seinem Leben, erinnert sich an bessere Zeiten, kann aber oftmals nicht genau sagen, woran es liegt. Viele Arbeitnehmer ahnen zwar, dass ihr Frust mit der Arbeit zusammenhängen könnte, belügen sich jedoch oftmals selbst. Schließlich ist das Gehalt ausreichend, die Arbeitszeiten hinnehmbar und die Launen des Vorgesetzten könne man auch aushalten. Kurzum: Der Job ist gar nicht so schlecht. Ausschlaggebend ist zudem die finanzielle Sicherheit, die die Arbeit verspricht. Sich aus der gewohnten Comfortzone herauszubewegen, ist für viele nicht vorstellbar. Ein subtiles Gefühl der Unzufriedenheit bleibt jedoch bestehen und beeinträchtigt Arbeit und Privatleben.
Wann muss man aktiv werden?
Frustrierende Phasen im Berufsleben sind keine Seltenheit und müssen zunächst niemanden beunruhigen. Problematisch wird es erst, wenn Gesundheit und persönliches Glück dauerhaft in Gefahr sind. Wer sich am Feierabend oder am Wochenende nicht richtig entspannen kann, oft müde und antriebslos ist, sollte in sich hineinhorchen. Haben Sie Schwierigkeiten, sich zur Arbeit zu überwinden? Fühlen Sie sich beim Gedanken an den Job unwohl? Dann wird es höchste Zeit, Gegenmaßnahmen zu ergreifen, denn dauerhafte Unzufriedenheit mit dem Beruf birgt gesundheitliche Risiken, die man nicht unterschätzen sollte.
Neben der gesundheitlichen Problematik spielt für viele Selbstverwirklichung eine wichtige Rolle. Der Job mag vollkommen in Ordnung sein, erfüllt einen jedoch nicht. Man hat das Gefühl, den falschen Beruf ergriffen zu haben und sehnt sich nach anderen Aufgaben. In einem solchen Fall droht zwar kein Burn-out, doch langfristig ist auch hier Unzufriedenheit mit dem eigenen (Arbeits-)Leben vorprogrammiert.
Dem Frust auf den Grund gehen
Folgende Fragen können Ihnen dabei helfen, Ihrer Unzufriedenheit mit dem Job auf den Grund zu gehen:
- Welche Position habe ich? Welche Leistung bringe ich?
- Welche Aufgaben muss ich bewältigen? Überfordert oder unterfordert mich meine Tätigkeit?
- Was erwartet man von mir? Werde ich den Erwartungen gerecht?
- Wieviel arbeite ich? Denke ich in der freien Zeit über Arbeit nach? Was fühle ich dabei?
- Lasse ich zu, dass sich die Erlebnisse bei der Arbeit auf mein Privatleben auswirken?
- Wie ist mein Verhältnis zum Vorgesetzten? Wie ist der Umgang unter den Kollegen?
- Was fühle und denke ich am letzten Urlaubstag?
- Wie stehe ich zur Firma an sich? Welche Entwicklungschancen habe ich im Unternehmen?
Tipps gegen Unzufriedenheit im Job
Wer im Job unzufrieden ist, hat verschiedene Möglichkeiten, um das Problem anzugehen. Folgende Tipps verstehen sich nicht als To-Do-Liste, sondern als individuelle Denkanstöße. Mag es für den einen sinnvoll sein, den Job zu wechseln, ist es für den anderen praktikabler, seine Einstellung zur Arbeit zu verändern. Was auf Sie und Ihre Situation zutrifft, entscheiden Sie selbst:
Tipp 1: An der eigenen Erwartungshaltung arbeiten
Die Deutschen haben eine hohe Erwartungshaltung an ihre Arbeit. Während viele andere Nationen die Arbeit in erster Linie als Tauschhandel betrachten (Arbeitskraft gegen Geld), suchen die Angestellten hierzulande außerdem nach Erfüllung und Spaß.
Nicht zu viel von seinem Beruf, seiner Firma, seinem Chef und seinen Kollegen zu erwarten, kann für die eigene Psyche sehr heilsam sein. Hinterfragen Sie Ihre Arbeitseinstellung und legen Sie sich einen gesunden Erwartungsmix zu.
Kommt ein Gefühl der Unzufriedenheit auf, hinterfragen Sie es kritisch: Wenn Sie beispielsweise unzufrieden sind, weil sie zu wenig Anerkennung von Ihrem Vorgesetzten erhalten, führen Sie sich vor Augen, dass all ihre Kollegen auch gelobt werden möchten, und die Leistung des Einzelnen schon mal untergehen kann.
Unser Tipp:
Wer Schwierigkeiten damit hat, seine Haltung zu ändern, diese aber bewusst angehen möchte, kann ein Mentaltraining in Anspruch nehmen, das dabei hilft, die eigene Gefühlslage besser in den Griff zu bekommen.
Tipp 2: Unzufriedenheit offensiv ansprechen
Wir sind unzufrieden, wenn unsere Erwartungen nicht erfüllt werden. Wenn diese realistisch sind, ist unsere Unzufriedenheit durchaus berechtigt. Anstatt aber den Kopf in den Sand zu stecken und unter den beruflichen Problemen zu leiden, können wir diese offensiv ansprechen und unter Umständen aus der Welt räumen.
Ein schwieriges Verhältnis zum Chef, Unstimmigkeiten mit Kollegen oder Überforderung mit den eigenen Aufgaben sind nicht zementiert. In der Regel ist Vorgesetzten an einem guten Arbeitsklima und an zufriedenen Mitarbeitern in der Abteilung gelegen, denn nur diese bringen die gewünschte Leistung.
Sofern Sie also einzelne Missstände oder Probleme benennen können, suchen Sie das Gespräch mit dem Vorgesetzten, der Personalabteilung oder dem Betriebsrat. Wichtig dabei ist, dass Sie nicht nur Ihren Standpunkt verteidigen, sondern auch die Perspektive Ihres Gegenübers einnehmen. Nur so kann ein Kompromiss erzielt werden, mit dem beide Seiten zufrieden sind.
Tipp 3: Aufgabenspektrum verändern dank Weiterbildung
Ist Ihre Unzufriedenheit im Job nicht der Unternehmenskultur oder dem Arbeitsklima geschuldet, sondern Ihren Pflichten, können Sie Gegenmaßnahmen ergreifen. Am Anfang sollte natürlich ein Gespräch mit dem Vorgesetzten auf dem Plan stehen. Erläutern Sie Ihren Standpunkt und machen Sie einen Lösungsvorschlag. Den Wunsch nach einem anderen Verantwortungsbereich mit einem Weiterbildungsvorhaben zu verbinden, wird von Firmen meist sehr positiv aufgenommen. Der Mitarbeiter mosert nicht nur, sondern zeigt Engagement und Leistungswille. Eventuell übernimmt der Arbeitgeber sogar die Weiterbildungskosten, wenn er darin einen Gewinn fürs Unternehmen erkennt.
Unser Tipp:
Geeignete Weiterbildungen aus jeder Branche finden Sie in der Datenbank von Fortbildung24
Tipp 4: Berufscoaching in Anspruch nehmen
Ist die persönliche Unzufriedenheit eng mit dem Tätigkeitsbereich oder dem Beruf an sich verknüpft, kann eine Sitzung mit einem Berufscoach hilfreich sein. Der Trainer hilft dabei, eigene Werte und Motive neu zu entdecken. Werden Sie durch gute Bezahlung motiviert? Ist Ihnen ein gutes Verhältnis unter den Kollegen wichtig? Wollen Sie beruflich aufsteigen? Dank des Coachings kann man seine Prioritäten neu ordnen und sich darüber klar werden, welcher Schritt als nächstes folgen soll. Ist ein Jobwechsel angebracht, sollten Sie keinesfalls vorschnell kündigen, sondern erst in Ruhe potenzielle neue Arbeitgeber unter die Lupe nehmen.
Unser Tipp:
Suchen Sie sich doch gleich ein passendes Seminar oder Einzelcoaching bei Fortbildung24! Hier finden Sie aktuelle Bewerbungstrainings
Den Beruf wechseln
Den vermutlich größten Einfluss auf das eigene Leben hat ein Berufswechsel. Dieser ist mit einer intensiven Umbruchphase verbunden, die sehr anstrengend sein kann. Dennoch stellt ein radikaler Berufswechsel für manche genau den richtigen Weg aus der jobbedingten Unzufriedenheit dar. Bevor Sie Ihren alten Beruf kündigen, sollten Sie sich in jedem Fall genauestens über Ihre beruflichen Möglichkeiten informieren. Umschulungen stehen ebenso zur Debatte wie eine zweite Ausbildung, ein Studium oder eine Existenzgründung als Selbständiger. Eine grundlegende Frage, die im Vorfeld geklärt werden muss, ist die Finanzierung des beruflichen Neuanfangs. Je nach Voraussetzung können Sie auf Kredite oder Förderung durch den Staat zurückgreifen. Es ist entscheidend, sich nicht kopflos in ein neues berufliches Abenteuer hineinzubegeben, sondern jeden Schritt genau zu planen.
Unser Tipp:
Unterstützung erhalten Sie in Existenzgründerseminaren. Über eine mögliche Umschulung können Sie sich hier informieren.
Bild oben: Unsplash – Pixabay.com
Schreibe einen Kommentar