Wer die Karriereleiter erklimmen möchte, wird früher oder später Verantwortung in der Führung von Personal übernehmen müssen. Dass fachliche Reife nicht ausreicht, um Untergebene angemessen anzuleiten, merkt man schnell. Erfolgreiche Mitarbeiterführung erfordert ebenso ein hohes Maß an Sozialkompetenz, Empathie Motivationsfähigkeit sowie Fingerspitzengefühl. Welche Instrumente bei der Mitarbeiterführung nützlich sein können, erfahren Sie hier.
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Ziel gelungener Mitarbeiterführung
Erfolgreiche Mitarbeiterführung hat nichts mit Kontrolle und Überwachung zu tun. Es geht nicht um die Verwaltung untergebener Angestellter, sondern darum, gemeinsame Ziele zu erreichen. Die Verbesserung der Produktivität muss mit der persönlichen Entwicklung des Einzelnen im Einklang stehen. Die Führungsperson schlägt die Richtung ein, ist Ansprechpartner und gibt Hilfestellung – vergleichbar mit einem Dirigenten, der sein Orchester durch einen Konzertabend begleitet. Er will dem Publikum das perfekte Klangerlebnis bieten, muss dazu aber auf jedes einzelne Instrument achten. Auch die Führungskraft hat stets das große Ganze im Blick, darf dabei jedoch nicht den einzelnen Mitarbeiter aus den Augen verlieren.
Instrumente der Mitarbeiterführung
Was bedeutet gute Mitarbeiterführung? Diese Frage muss jeder Neuling in der Personalführung erst einmal für sich selbst beantworten, denn nur wer weiß, wo der Hafen liegt, kann sein Schiff durch stürmische Gewässer steuern. Folgende Instrumente der Mitarbeiterführung können den Alltag einer Führungskraft erleichtern und die Teamatmosphäre positiv beeinflussen.
Zielvorgaben
Oftmals plätschern Projekte vor sich hin, da sich niemand für den nächsten Schritt verantwortlich fühlt oder man sich über die Ziele unklar ist. Zielvorgaben und Erwartungen müssen daher klar formuliert und regelmäßig kommuniziert werden. Gruppenmeetings, in denen übergreifende Ziele festgelegt werden, sind ebenso wichtig wie Einzelgespräche, in denen die Führungsperson den Mitarbeitern Feedback gibt und anstehende Projekte erläutert. (Lesen Sier hierzu auch den folgenden Artikel: Mitarbeitergespräch Leitfaden.)
Kritik
Unpopuläre Entscheidungen zu treffen oder klare Kritik zu äußern, erfordert viel Mut. Auch Führungskräfte müssen das erst einmal lernen. Entschlossenheit und Zielgerichtetheit sind wichtige Pfeiler in der Mitarbeiterführung, denn wer zaghafte Entscheidungen trifft oder sie auf andere abschiebt, führt nicht. Auch unangenehme Dinge, beispielsweise Restrukturierungen oder Kündigungen, müssen klar kommuniziert werden. Ebenso verhält es sich mit der Kritik am Einzelnen, die im Rahmen eines regulären Feedbackgesprächs geäußert werden sollte. Wie man kritisiert, hängt stark vom Gegenüber ab. Wichtig ist das Ergebnis: Der Mitarbeiter soll hinterher wissen, welche Verhaltensweisen er angehen und ändern muss.
Anerkennung und Lob
Anerkennung ist den Angestellten an ihrem Arbeitsplatz besonders wichtig. Im richtigen Maß kann Lob die Mitarbeiter zu Höchstleistungen motivieren. Führungskräfte können die regelmäßigen Feedbackgespräche dazu nutzen, einzelne Leistungen aufzugreifen und ihre Zufriedenheit auszudrücken. Stellt man eine Person vor dem gesamten Team heraus, kann dies bei anderen Missfallen auslösen und die Teamatmosphäre negativ beeinträchtigen. Dennoch kann auch dieses öffentliche Lob manchmal angebracht sein. In jedem Fall gilt: Die Führungskraft muss genau über den Gegenstand des Lobes Bescheid wissen und nicht einfach ins Blaue hinein ihre Anerkennung ausdrücken; ansonsten wird Anerkennung rasch unglaubwürdig.
Wertschätzung
Wertschätzung ist eng mit Anerkennung verbunden, jedoch etwas persönlicher und weniger an jeweilige Projekte gebunden. Eine Führungskraft kann ihren Mitarbeitern zum Beispiel Wertschätzung entgegenbringen, wenn diese Überstunden leisten, um ein Projekt zum Erfolg zu führen. Wertschätzen kann man seine Mitarbeiter nicht nur mit Worten, sondern auch mit Gesten. Beispiele sind Führungskräfte, die zu später Stunde für die anwesenden Mitarbeiter eine Pizza bestellen oder an einem besonders heißen Tag Eis am Stiel mitbringen, um die Arbeitsmoral hochzuhalten.
Verantwortung
Frischgebackene Führungskräfte neigen dazu, sich zu überfordern, weil sie glauben, die ganze Verantwortung selbst schultern zu müssen. Tatsächlich freuen sich viele untergebene Mitarbeiter über ein höheres Maß an Verantwortung, um sich beweisen zu können. Wichtige Projekte zu delegieren, kann also unter bestimmten Umständen ein Führungsinstrument sein, mit dem man sich selbst entlastet und einen Angestellten motiviert. Wichtig hierbei ist, dass man den Mitarbeiter mit der neuen Aufgabe nicht überfordert und weiterhin als Ansprechpartner zur Verfügung steht. Regelmäßige Jour fixes können hilfreich sein: Die Führungsperson ist über den Fortschritt des Projektes im Bilde und der Mitarbeiter kann offene Fragen klären oder Ratschläge einholen.
Beförderung und Gehaltserhöhung
Nicht jeder Mehraufwand muss automatisch in einer Gehaltserhöhung münden. Jedoch haben Führungskräfte ein Interesse daran, dass Leistung und Gehalt ihrer Mitarbeiter ausgeglichen sind. Unterbezahlte Mitarbeiter sind frustriert und beeinflussen die Stimmung des gesamten Teams negativ. Ebenso verhält es sich mit Beförderungen einzelner Angestellter. Wer beständig sehr gute Arbeit abliefert und sich fürs Unternehmen engagiert, sollte auch belohnt werden. Eine Beförderung hat ebenso Signalwirkung für andere Teammitglieder: Wer top Leistungen bringt, kann etwas erreichen. Natürlich hat auch das Gegenteil Auswirkungen: Werden Top-Performer bei anstehenden Beförderungen übersehen, breitet sich rasch Frust im Team aus, die Mitarbeiter-Fluktuation steigt und die Leistungen fallen ab. Sollten sich mehrere Teammitglieder Hoffnungen auf eine neue Position machen, ist die Kommunikation der eigenen Personalentscheidung enorm wichtig. Es muss klar werden, dass niemand übersehen oder bevorzugt wurde, sondern dass die Entscheidung auf Grundlage von handfesten Fakten gefällt wurde.
Respekt
Eigentlich sollte sich ein respektvoller Umgang von selbst verstehen, jedoch ergeben sich auch im Arbeitsleben Situationen, in denen die Emotionen hochkochen und die Höflichkeitsebene verlassen wird. Aus der Haut zu fahren, persönlich zu werden oder Angestellte zu beleidigen ist ein absolutes No-Go. Eine gute Führungskraft muss sich daher vollständig im Griff haben. Gleichzeitig ist es auch wichtig, Respekt einzufordern und klare Grenzen zu ziehen. Werden diese verletzt, müssen Konsequenzen folgen.
Kompromissbereitschaft und Lernkultur
Führungskräfte müssen zielstrebig und entschlossen sein. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie keine anderen Meinungen zulassen oder den Rat und die Ideen ihrer Untergebenen ignorieren sollen. Wer auch als Führungskraft Kompromisse eingehen kann und seinen Mitarbeitern selbständige Entscheidungen zutraut, gewinnt an Respekt und motiviert seine Angestellten zu eigenen Lösungsansätzen. Wie bei sämtlichen Instrumenten der Mitarbeiterführung ist auch hier die Kommunikation entscheidend: In seinem Team eine Lernkultur zu schaffen bedeutet nicht, die Zügel aus der Hand zu geben. Eine kreative Kultur, in der ein Fehler keine Rüge bedeutet, sondern schlicht als Änderungsimpuls wahrgenommen wird, ist eine motivierende Arbeitsumgebung.
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