Der Zweite Bildungsweg ist für viele das Sinnbild einer zweiten Chance. Wer den gewünschten Schulabschluss im Regelschulwesen nicht absolvieren konnte, kann zu einem späteren Zeitpunkt über den Zweiten Bildungsweg den Abschluss nachholen. Folgende Fakten müssen Sie dabei beachten.
Der Zweite Bildungsweg als Chance
Mal war es Faulheit, mal waren es private Probleme oder schlechte Noten – es gibt viele Gründe, weshalb es mit dem angestrebten Abitur manchmal einfach nicht gelingen wollte. Besonders bitter ist dies für junge Schulabgänger, die nach der Hochschulreife ursprünglich einem Studium nachgehen wollten und nun Ihre Berufswünsche neu definieren müssen.
Wer im daraufhin gelernten Ausbildungsberuf nicht glücklich ist, seine Aufstiegschancen als zu gering einschätzt oder sich selbst sein eigenes Können beweisen möchte, kann sein Abitur oder einen anderen Schulabschluss über den Zweiten Bildungsweg anstreben. Noch einen Anlauf zu wagen, erfordert Mut und die richtige Auswahl der Bildungsinstitution.
Kolleg und Abendschule
Zentral für den Zweiten Bildungsweg sind vor allen Dingen zwei Schulformen: das Kolleg und das Abendgymnasium. Beide Bildungsinstitutionen können Lernwillige erst ab 18 Jahren besuchen. Des Weiteren müssen sie eine abgeschlossene Berufsausbildung oder zwei Jahre Berufserfahrung vorweisen. Ebenfalls Pflicht: der Realschulabschluss. Wem der Abschluss fehlt, kann ihn per Abendrealschule oder Volkshochschule nachholen. Hier finden Sie mehr Infos zum Thema Abendstudium.
Rund 30 Stunden pro Woche müssen die „Studenten“ am Kolleg büffeln. Der Unterricht findet meist vormittags statt. Beim Abendgymnasium wird in der Regel zwischen 18:00 und 20:00 Uhr gepaukt. Die rund 20 Stunden Unterrichtszeit pro Woche können vom Schüler also neben der normalen Berufstätigkeit absolviert werden. Drei Jahre Zeit muss derjenige einplanen, der sein Abitur über den zweiten Bildungsweg nachholen möchte.
Flexibler ist man mit einem Fernstudium oder einen Blended Learning Kurs, die von privaten Bildungsakademien durchgeführt werden. Zwar dauert das Erreichen der allgemeinen Hochschulreife ähnlich lange wie beim Kolleg oder Abendgymnasium, doch ist man flexibler was seine Lernzeiten anbelangt. Wer nicht im klassischen nine-to-five-Job tätig ist oder sich keine erwerbsfreie Zeit leisten kann, wird mit dem Unterricht an Kolleg oder Abendgymnasium zeitliche Probleme haben. Mit einem Fernstudium kann man seine Lernzeiten flexibel gestalten.
Herausforderungen beim Abschluss nachholen
Ohne Lernstress und Disziplin kann man seinen Abschluss nicht nachholen. Auch der Zweite Bildungsweg führt nur über Leistung zum Erfolg. Wie beim klassischen Abitur am Gymnasium auch werden Klausuren fällig. Zudem ist der Lernstoff meist etwas komprimierter und verlangt den angehenden Abiturienten viel Selbstdisziplin und Motivation ab. Dasselbe gilt natürlich auch für andere Schulabschlüsse.
Eine zweite Herausforderung, der sich Interessierte beim Zweiten Bildungsweg gegenüber sehen, ist der finanzielle Aspekt. Auf dem Weg zum Abschluss beruflich kürzer zu treten, ist zwar aus lerntechnischer Sicht sinnvoll, kann aber finanziell oft nicht gemeistert werden. Staatliche Unterstützung, beispielsweise durch das Schüler-BAföG, könnte eine mögliche Lösung der finanziellen Sorgen sein. Viele Arbeitgeber haben außerdem Verständnis für die Bemühungen ihres Angestellten und unterstützen ihn in seinen Bestrebungen, indem Sie z.B. in Absprache verkürzte Arbeitszeiten tolerieren. Erfahren SIe hier mehr zum Thema Finanzierung: Weiterbildungsförderung
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