Viele Büroangestellte, aber auch Beschäftigte in der Produktion und Fertigung klagen regelmäßig über Verspannungen in Rücken und Nacken. Meist sind die Schmerzen auf Bewegungsmangel und eine falsche Arbeitshaltung zurückzuführen. Daneben sind schlecht durchdachte Arbeitsplätze in Unternehmen keine Seltenheit. Ergonomie am Arbeitsplatz gewinnt zunehmend an Bedeutung – zum einen für die Gesundheit der Angestellten, zum anderen für die Steigerung von Produktivität und Effizienz.
Arbeitsplätze mit Verbesserungspotential
Im Büro verbringt man einen großen Teil des Arbeitstages in sitzender Position. Selten sind Drehstuhl und Schreibtisch an die Körpergröße bzw. die Proportionen des Einzelnen angepasst. Variable Kopfstützen oder Armlehnen sind in zahlreichen Unternehmen immer noch kein Standard. Auch Mitarbeiter in Fertigung und Industrie führen oftmals monotone Bewegungsabläufe aus, weshalb viele Produktionsangestellte unter einseitigen Belastungen oder Haltungsschäden leiden.
Unter Fehlhaltungen oder sogar handfesten körperlichen Beschwerden leidet die Arbeitskraft immens. Darüber hinaus kann es zu krankheitsbedingten Ausfällen oder im schlimmsten Fall sogar zur Berufsunfähigkeit kommen. Das Volksleiden Rückenschmerzen gehört zu den häufigsten Ursachen krankheitsbedingter Ausfälle. Für den einzelnen Arbeitnehmer bedeutet dies unter Umständen ein gesundheitliches und finanzielles Fiasko. Doch auch für den Arbeitgeber stellen ergonomisch mangelhafte Arbeitsplätze ein Risiko dar. Der Verlust von Arbeitskräften verursacht meist hohe Folgekosten.
Ergonomischer Arbeitsplatz für mehr Effizienz
Arbeitsplatzgestaltung nimmt einen immer wichtigeren Stellenwert in Unternehmen ein. Aufgrund zahlreicher Studien hat man die Bedeutung von Ergonomie am Arbeitsplatz erkannt. Zwar sind zunächst einmal Investitionen nötig, wenn ein Unternehmen seine Büroräumlichkeiten oder Produktionsstätten ergonomisch optimieren möchte, doch zahlt sich der Einsatz langfristig aus. Ergonomische Arbeitsplätze haben folgende Effekte:
- Fehlhaltungen und –belastungen werden reduziert bzw. vermieden.
- Die Fehlerquote wird gesenkt sowie die Arbeitseffizienz erhöht, indem die Mitarbeiter länger körperlich fit bleiben.
Gestaltung der Arbeitsplätze
Zahlreiche Büromöbelhersteller produzieren bereits Mobiliar, das ergonomische Gesichtspunkte berücksichtigt. Tische und Drehstühle, die in Höhe und Neigungswinkel verstellbar sind, gehören zur Grundausstattung eines ergonomischen Büros. Grundsätzlich sind folgende Punkte für den ergonomischen Arbeitsplatz im Büro von Bedeutung:
- Tisch in Höhe und evtl. Neigung verstellbar
- Drehstuhl in Höhe und Neigung der Sitzfläche verstellbar, verstellbare Armlehnen und Nackenstütze
- Ausreichend Beinfreiheit
- Mindestabstand von 50 cm zum Bildschirm
- Höhenverstellbare und qualitativ hochwertige Monitore (ausreichende Größe, kein Flimmern)
In der Produktion gestaltet sich diese Aufgabe schwieriger. Während man in Büros in der Regel Computerarbeitsplätze ergonomisch optimiert, sind in der Fertigung viele unterschiedliche Arbeitsvorgänge zu bewerkstelligen. Viele Produzenten setzen daher auf flexible Arbeitsplatzsysteme, die folgende Voraussetzungen erfüllen müssen:
- Wechsel zwischen Stehen und Sitzen
- Passgenaue Beleuchtung, z.B. mit Tageslichtlampen
- Verstellbarkeit der Sitzfläche und Lehne
- Robuste und leicht zu säubernde Materialien und Werkzeuge
- Greifbarkeit sämtlicher Werkzeuge oder Arbeitsmittel
Unser Tipp:
Es lohnt sich für Firmen in Maßnahmen zur Gesundheitsförderung zu investieren. Weiterbildungen im Bereich Gesundheit und Ergonomie am Arbeitsplatz finden sich bei Fortbildung24.
Bild: industrieblick – Fotolia.com
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