Es mag oberflächlich und intolerant erscheinen, aber bereits eine kleine Unachtsamkeit kann den Weg nach oben gefährden. Die Zusammenarbeit in Unternehmen oder Abteilungen ist ein zartes Gebilde, das recht schnell aus dem Gleichgewicht geraten kann. Das falsche Outfit, ein unangebrachter Witz, eine bedenkenlose Bemerkung und schon kann die Karriere einen Knick erfahren. Grund genug, sich mögliche Stolpersteine im Berufsleben etwas genauer anzusehen. Fettnäpfchengefahr lauert vor allem beim Jobwechsel. Wer eine neue Stelle antritt, muss rasch die Unternehmensphilosophie sowie die ungeschriebenen Gesetze der Firma verinnerlichen, um die Stolpersteine im neuen Job zu umschiffen. Hier erfahren Sie, welche Do’s und Don’ts Sie unbedingt beachten sollten.
Was man tut und was man nicht tut
Wie das gesellschaftliche Leben funktionieren auch Firmen häufig durch offengelegte oder auch unausgesprochene Regeln. Wo Angestellte unterschiedlicher Herkunft, Veranlagung und Persönlichkeit effektiv zusammenarbeiten müssen, entwickeln sich solche „Codes“, um die firmeninterne Kommunikation zu erleichtern.
Im Grunde sind solche Codes eine nützliche Orientierungshilfe im täglichen Leben. Nicht selten wird man als Arbeitnehmer jedoch in das „Haifischbecken Firma“ hineingeworfen, ohne sich erst langsam an die vorherrschenden Regeln gewöhnen zu können. Umso wichtiger ist es, sich bereits vor dem Antritt einer neuen Arbeitsstelle mit möglichen Stolpersteinen auf der Karriereleiter auseinanderzusetzen.
Du, Chef!
In manchen Firmen wird kollektiv geduzt, in anderen Unternehmen behält man sich das Sie vor. Seien Sie bereits beim Vorstellungsgespräch bei Ihrem zukünftigen Arbeitgeber diesbezüglich aufmerksam und finden Sie bei Arbeitsantritt unauffällig heraus, welche Praxis man in Ihrem Unternehmen bevorzugt. Duz-Angebote gegenüber Vorgesetzten sollten Sie tunlichst unterlassen, denn über Du oder Sie entscheidet in Firmen üblicherweise der Höherrangige.
Halten Sie sich auch in E-Mails an die korrekte Ansprache (samt Doktortitel etc.). So sind Sie auf der sicheren Seite und man kann Ihnen keine Unhöflichkeit unterstellen.
Kleider machen Leute
Ihrer Meinung, Dresscodes seien überholt, sollten Sie vielleicht nicht unbedingt an Ihrem ersten Arbeitstag Ausdruck verleihen. Falls Sie unsicher sind, wie der Kleidungsstil bei Ihrem Arbeitgeber geregelt wird, sollten Sie sich besser Knigge-gemäß kleiden: Herrn in Anzug und Krawatte, Damen in Hosenanzug oder Kostüm. „Downgraden“ können Sie schließlich immer noch. Viel unangenehmer wäre es schließlich in Sweatshirt und Sneakers dem Meeting beizuwohnen, während alle anderen Sakko und Blazer tragen.
Abgesehen davon kann es sogar karriereförderlich sein, wenn Sie immer einen Tick besser gekleidet sind als Ihre Kollegen. Natürlich sollten Sie nicht übertreiben, da Ihnen besonders stilvolle Kleidung auch als Arroganz ausgelegt werden könnte.
Übrigens: Klassischer Anzug mit Comic-Krawatte mag Ihre Originalität und Kreativität unterstreichen, meistenteils werden Sie in solch einem Mode-Ensemble aber eher als absonderlich abgestempelt. Für Frauen stellen sich Peeptoes als möglicher Stolperstein heraus. Vor allem im oberen Business-Segment gelten die eleganten Fußumschmeichler als unangebracht.
Falls Sie unsicher sind in punkto Kleidungswahl, sollten Sie eine gut sortierte Modeboutique aufsuchen und eine Fachkraft um Rat fragen.
Mainstream-Esser
Nicht nur während der Arbeitszeit, auch in der vermeintlich freien Mittagspause muss man auf mögliche Stolpersteine Acht geben. Beim gemeinsamen Lunch unter Kollegen sollten Sie nicht zu oft am Essen mäkeln. Menschen, die zu viele Nahrungsmittel von Ihrem persönlichen Speiseplan gestrichen haben, gelten oft als schwierig.
Sonderwünsche beim Geschäftsessen werden in der Regel als Persönlichkeitsmerkmal wahrgenommen und als „Extra-Wurst“ interpretiert.
Kommunikation ist nicht gleich Tratsch
Wer sich nicht mit Kollegen austauscht und sich ausschließlich auf geschäftliche Themen beschränkt, wird rasch unbeliebt. Wer seiner Neigung zu Small Talk allerdings freien Lauf lässt und sich an jeder Unterhaltung beteiligt, wird als geschwätzig und faul abgetan. Es gilt also auch hier, einen erfolgreichen Mittelweg aufzutun.
Grundsätzlich ist es auf dem Berufsweg nützlich, über ein Netzwerk am Arbeitsplatz zu verfügen, das Rückhalt geben kann. Seien Sie also offen gegenüber Kolleginnen und Kollegen, ziehen Sie aber rechtzeitig die Reißleine, wenn Gespräche in Lästerei abzudriften drohen.
Sachlich und direkt
Sollten Sie außerdem bemerken, dass Sie selbst zum Tratschobjekt avanciert sind, ist es am sinnvollsten, das direkte Gespräch mit den Beteiligten zu suchen. So gebieten Sie den Gerüchten über Ihre Person Einhalt und verschaffen sich Respekt und Anerkennung. Personen, die alles hinnehmen, büßen ihre Autorität ein. Eigentlich schade, doch „nett“ wird im Berufsleben häufig mit Schwäche und mangelnder Durchsetzungsfähigkeit in Verbindung gebracht.
Generell sollten Sie sich stets im korrekten Umgangston üben. Flapsige Ausdrücke, die mitunter lustig gemeint sind, können andere unter Umständen als beleidigend auffassen und Ihnen nachtragen. Vergegenwärtigen Sie sich mögliche Stolpersteine auf Ihrem Karriereweg bis Sie diese verinnerlicht haben und relaxt und selbstsicher Ihre berufliche Zukunft in Angriff nehmen können.
Bild: darknoon1968 – Pixabay.com
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