Schule, Familie und Gesellschaft betonen die Wichtigkeit einer soliden Berufsausbildung. Was aber, wenn es mit der Ausbildung einfach nicht hingehauen hat? Wir geben Tipps, wie es nach einer missglückten Ausbildung beruflich weitergehen könnte. Erhalten Sie hier einen Überblick über die bestbezahlten Berufe ohne Ausbildung und erfahren Sie, wie Sie passende Jobs ohne Ausbildung finden.
Jobs finden ohne Ausbildung
Ohne abgeschlossene Berufsausbildung gestaltet sich die Suche nach einer Arbeitsstelle meist schwierig. Arbeitgeber und Firmen verlassen sich gerne auf Zeugnisse und Zertifikate. Ohne Ausbildungsabschluss auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, ist für viele eine große Herausforderung.
Dennoch kann es klappen. Von großer Bedeutung ist hierbei die Branche, in der man tätig werden möchte. In besonders beliebten Berufszweigen ist die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt sehr groß. Es ist daher wichtig, sich in Branchen zu bewerben, die nicht überlaufen sind. Optimal ist es, wenn diese Branchen gleichzeitig ausbauen und deshalb ständig neue Mitarbeiter suchen. Gerade in Hochphasen wird dann gerne mal über ein fehlendes Ausbildungszeugnis hinweggesehen.
Der Einstieg ins Berufsleben ist für Menschen ohne Berufsabschluss meist mit Hürden verbunden. Sie müssen bei der Suche nach Jobs ohne Ausbildung mehr Engagement beweisen und dürfen sich von Absagen nicht unterkriegen lassen. Ein Minijob kann eventuell ein guter Einstieg in eine neue Stelle sein. Auch Praktika sollte man nicht von vornherein ablehnen, denn durch sie kann man beweisen, was in einem steckt.
Bestbezahlte Berufe ohne Ausbildung
Jobs in der Produktion
Wenn die Nachfrage nach einem Produkt steigt, muss auch die Produktion auf Hochtouren laufen. Ungelernte Arbeitskräfte haben dann gute Chancen einen befristeten Arbeitsvertrag für eine Saison oder ein Jahr zu ergattern. Neben einem soliden Gehalt erhält man dadurch außerdem die Chance, den Berufseinstieg in die Produktion zu meistern. Wer sich anstrengt und sich durch seine Arbeit und seine Bemühungen aus der Masse abhebt, kann auf eine Festanstellung hoffen. Der Weg in die Produktion führt meist über Zeitarbeitsfirmen. Man sollte sich also nicht nur bei den Unternehmen selbst bewerben, sondern auch bei Zeitarbeitsfirmen nachfragen.
Jobs in der Gastronomie
Die Tätigkeit in der Gastronomie ist sehr anstrengend. Unregelmäßige Arbeitszeiten und körperliche Belastungen machen die Gastronomie-Jobs für viele unattraktiv. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, kann in dieser Branche gleich auf mehrere Jobs ohne Ausbildung setzen.
Kellner/innen oder Servicemitarbeiter/innen müssen körperlich fit sein, um ihre Arbeit erfolgreich zu meistern. Je nach Gastronomiebetrieb kann man dafür mit großzügigem Trinkgeld seitens der Gäste rechnen.
Wer gerne hinter dem Tresen ausschenken möchte, sollte sich mit einer Barkeeper-Ausbildung das nötige Know-how aneignen. Die Weiterbildung zum Barkeeper oder zur Barmaid ist zwar kostenpflichtig, doch ist sie mit gerade mal einigen Wochen Ausbildungszeit zeitlich überschaubarer als eine Berufsausbildung.
In Kantinen oder bei Festen sind außerdem weitere Mitarbeiter in der Küche gesucht, z.B. zum Abspülen etc. Diese Jobs sind meist nicht dauerhaft, sondern eignen sich eher für kurze Überbrückungsphasen.
Jobs in der Logistikbranche
Im Zeitalter des Online-Shoppings erlebt die Logistikbranche einen Boom. In zahlreichen Logistikzentren werden Lagermitarbeiter und Kommissionierer gesucht. Die Bezahlung der Jobs hängt sehr stark vom jeweiligen Arbeitgeber ab. Jedoch haben Menschen ohne Berufsabschluss in dieser Branche besonders gute Karten, denn es handelt sich um typische Quereinsteiger-Jobs.
Jobs als Kurierfahrer oder Paketzusteller
Ebenfalls in der Logistikbranche angesiedelt ist der Job des Kurierfahrers. Mit einem Führerschein in der Tasche und einer Einarbeitung kann es losgehen. Dabei muss man nicht unbedingt einen Lieferwagen fahren. Auch Fahrradkuriere werden in den Großstädten immer wieder gesucht. Oftmals arbeiten diese aber auf selbständiger Basis. Wer einen Job ohne Ausbildung sucht, hat als Paketzusteller gute Chancen, muss allerdings auch mit langen Arbeitszeiten und Stress bei Stoßzeiten rechnen.
Jobs im Pflegebereich
Wer gerne mit älteren Menschen zu tun hat und nach einem Einstig in die Pflegebranche sucht, sollte sich als Pflegehelfer bewerben. Was häufig als Minijob startet, kann nach einer Bewährungsprobe zur Teil- oder Vollzeitstelle ausgeweitet werden. Da die Pflegebranche wächst, tun sich hier zahlreiche Möglichkeiten für Menschen ohne Berufsausbildung auf.
Jobs in der Sicherheitsbranche
Sicherheitsleute überwachen den Einlass bei Konzerten, sorgen auf Festen für Ruhe und Ordnung oder fahren Patrouille durch die wohlhabenden Viertel einer Großstadt. Besonders begehrt sind Arbeitsstellen als Nachwächter von Firmen. Gesundheit und körperliche Fitness sind notwendig, um einen Job in der Sicherheitsbranche zu erhalten.
Jobs in der Immobilienbranche
In der Immobilienwirtschaft tummeln sich zahlreiche Immobilienmakler, die als Quereinsteiger in der Immobilienbranche Fuß gefasst haben. Auch wenn zur Ausübung des Berufes keine Ausbildung vorgeschrieben ist, sollte man sich natürlich mit rechtlichen Aspekten der Immobilienwirtschaft auskennen. Es empfiehlt sich daher, im Vorfeld eine Weiterbildung zum Immobilienmakler zu absolvieren.
Weitere Jobs
Viele Jobs sind nicht dauerhaft angelegt, versprechen aber für eine Saison gutes Geld. Erntehilfe beispielsweise. Wer gerne an der frischen Luft ist, kann sich für die Adventszeit als Verkäufer an einem Stand auf dem Weihnachtsmarkt anheuern lassen. Natürlich handelt es sich hierbei lediglich um Gelegenheitsjobs, die aber in Summe auch zu einem Einkommen beitragen können.
Tipps für die Jobsuche ohne Ausbildung
Jobs ohne Ausbildung sind entgegen der landläufigen Meinung nicht immer schlecht bezahlt. Mitunter handelt es sich um gut bezahlte und solide Arbeitsstellen. Da diese aber sehr begehrt sind, müssen Interessierte einige Anstrengungen in die Jobsuche investieren.
Flexibel sein
Flexibilität ist ein besonders wichtiger Faktor bei der Suche nach einer passenden Stelle. Man sollte nicht nur flexibel sein was die Stelle an sich betrifft, sondern möglichst auch was den Ort anbelangt. Für eine gute Arbeitsstelle lohnt sich eventuell ein Umzug in eine andere Region. Manchmal übernimmt sogar die Agentur für Arbeit die Kosten für einen Umzug. Nachfragen lohnt sich.
Umwege in Kauf nehmen
Kaum einer findet seinen Traumjob auf Anhieb. Die meisten Bewerber erhalten zunächst viele Absagen. Machen Sie sich klar, dass Absagen keine Schande sind, feilen Sie weiter an Ihren Bewerbungsunterlagen und machen Sie weiter.
Wenn es mit der festen Stelle nicht klappt, fragen Sie nach einer Teilzeitarbeit oder einem Minijob. Manchmal ergibt sich aus solchen Tätigkeiten eine spätere Vollzeitstelle.
Weiterbilden und dazulernen
Viele Menschen ohne Ausbildung haben bereits arbeitslose Phasen hinter sich. Um möglichen Arbeitgebern Lernbereitschaft und Engagement zu zeigen, sollte man arbeitslose Phasen für Weiterbildung nutzen. Besuchen Sie einen Computerkurs, frischen Sie Sprachkenntnisse auf oder eignen Sie sich Know-how in einem Bereich an. Fehlt Ihnen das Geld für eine Weiterbildung, können Sie sich hier über Möglichkeiten der Weiterbildungsförderung informieren.
Kontakte knüpfen
Der effektivste Weg zu einer neuen Arbeitsstelle führt über persönliche Kontakte. Das gilt auch für Jobs ohne Ausbildung. Erzählen Sie Ihren Bekannten, dass Sie einen Job suchen. Die meisten werden Ihnen gerne helfen und die Augen und Ohren aufhalten. Außerdem kann es hilfreich sein, seinen Bekanntenkreis auszubauen und Networking zu betreiben, beispielsweise über einen Sportverein etc.
Sich gut aufs Vorstellungsgespräch vorbereiten
Wer eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch erhält, sollte die Chance nutzen. Achten Sie auf Ihre Kleidung fürs Vorstellungsgespräch und bereiten Sie sich möglichst gut darauf vor, um einen positiven Eindruck zu hinterlassen.
Alternative Weiterbildung
Nach einer missglückten Ausbildung möchten viele lieber direkt ins Berufsleben einsteigen, um Geld zu verdienen. Oftmals lohnt sich aber ein kleiner Umweg, der sich später in Form eines besseren Gehaltes auszahlt.
Neben einer erneuten Ausbildung könnte man beispielsweise über den zweiten Bildungsweg einen Schulabschluss nachholen. Mit einer höheren Qualifikation verbessern sich die Chancen auf eine Arbeitsstelle im gewünschten Bereich.
Wer bereits jahrelang in einem Job gearbeitet hat, aber dennoch einen Ausbildungabschluss vorweisen kann, hat die Möglichkeit, diesen mit einer so genannten Externenprüfung nachzuholen.
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Bild: freephotocc – Pixabay.com
Dietrich Bachmann meint
Ich stimme zu, dass man sich immer weiterbilden und lernen soll. Dann kann man leichter bessere Jobs finden. Für manche ist vielleicht Zeitarbeit eine gute Lösung für die Jobsuche.