
Wer eine Beförderung zum Teamleiter oder ähnliches anstrebt, unterschätzt häufig die neue Führungsrolle. Auf die einzelnen Teammitglieder einzugehen, gruppendynamische Prozesse zu beachten und die Mitarbeiter kontinuierlich zu motivieren, ist harte Arbeit.
In Seminaren werden Leiter und Vorgesetzte in Führungstechniken geschult und lernen Instrumente kennen, mit denen sie den Arbeitsalltag im Team zielorientiert und gewinnbringend steuern können. In diesem Artikel lernen Sie wertvolle Tipps zur Mitarbeiterführung kennen.
Seminare zum Thema Mitarbeiterführung
Gruppendynamik im Team
Teams und Abteilungen bestehen aus Einzelpersonen mit individuellen Voraussetzungen, Charaktermerkmalen und Ansprüchen. Eine gute Menschenkenntnis sowie Empathie sind Voraussetzung dafür, Mitarbeiter erfolgreich zu führen. Sich zunächst einmal ein umfassendes Bild des eigenen Teams zu machen, ist daher unbedingt notwendig: Ist die Gruppe insgesamt leistungsstark oder muss sie angespornt werden? Gibt es Außenseiter im Team, die es zu integrieren gilt? Wer ist der informelle Gruppenführer?
Nach der Bestandsaufnahme muss die Führungsperson ihre eigene Rolle ausloten. Sie ist entscheidend für den Erfolg der Gruppe. Nur wenn der Vorgesetzte reguliert, eingreift, motiviert und aktiviert kann er die Gruppendynamik so lenken, dass unternehmerische Ziele erreicht und die Zufriedenheit der Mitarbeiter gesteigert werden.
Die Rolle der Führungskraft
Angestellte, die ihren Vorgesetzten als gute Führungskraft ansehen, sind in der Regel motiviert und zufrieden, denn das Mikroklima innerhalb der Abteilung hängt stark mit dem Vorgesetztenverhalten zusammen. Empirischen Untersuchungen zufolge können Unternehmen mit großer Mitarbeiterzufriedenheit erfolgreicher am Markt bestehen. Mitarbeiterführung ist also essentiell für den Unternehmenserfolg.
Der bekannte Sozialpsychologe Kurt Lewin beschreibt drei Führungsstile: autoritär, demokratisch und Laissez-faire. Dazwischen existieren zahlreiche Abstufungen. Die moderne Betriebswirtschaftslehre bewertet für die meisten Branchen den demokratischen oder auch kooperativen Führungsstil als den zielführendsten. Die Führungsperson bezieht die Mitarbeiter in das Unternehmensgeschehen ein, holt sich Ratschläge und erlaubt Diskussionen. Fehler werden nicht bestraft, sondern zum Anlass genommen, über Verbesserungsmöglichkeiten zu sprechen und Prozesse zu überdenken.
Damit ist der kooperative Führungsstil oftmals anstrengender für den Leiter. Prozesse werden langwieriger, da Abstimmungsrunden einkalkuliert werden müssen. Dennoch zahlt sich der demokratische Stil der Mitarbeiterführung langfristig aus, da die Angestellten selbständiger, kreativer und motivierter ans Werk gehen.
Mitarbeiterführung: Regeln und Grundsätze
Zwar hängt die erfolgreiche Führung des Einzelnen von seinen individuellen Bedürfnissen ab, dennoch lassen sich einige grundsätzliche Regeln der Mitarbeiterführung aufstellen:
Mitarbeiter führen:
Monotones Umsetzen von Vorgaben, macht den wenigsten Angestellten Freude. Freiräume hingegen können Mitarbeiter zu Höchstleistungen treiben. Die Führungsperson gibt das Ziel vor und überlässt den Weg der Umsetzung dem einzelnen Mitarbeiter, selbst auf die Gefahr hin, dass dieser Umwege beschreitet. Bei Fragen und Problemen muss der Vorgesetzte natürlich jederzeit ansprechbar sein.
Mitarbeiter fördern:
Wer von seinen Mitarbeitern Engagement und Einsatz fürs Unternehmen erwartet, muss Anreize schaffen. Verbale oder finanzielle Anerkennung, Beförderungen oder Weiterbildungen bestärken den Angestellten in seiner Arbeit.
Mitarbeiter fordern:
Viele Angestellte klagen zwar über Stress, jedoch hängt dieser oftmals mit der Masse an Aufgaben zusammen und nicht mit dem Schwierigkeitsgrad. Tatsächlich empfinden zahlreiche Arbeitnehmer ihre Aufgaben als langweilig und eintönig. Herausforderungen bereichern den Arbeitsalltag und das Know-how des einzelnen Angestellten, solange man ihn nicht überfordert.
Mitarbeiter informieren:
Eine mangelhafte Informationspolitik gehört zu den Hauptkritikpunkten an Firmen seitens der Belegschaft. Wer das Gefühl hat, aus Entscheidungsprozessen ausgeschlossen zu werden bzw. zu spät über die Beschlüsse informiert zu werden, fühlt sich nicht wertgeschätzt. Mitarbeiter sollten darum regelmäßig über anstehende Projekte oder Veränderungen informiert werden. Dabei ist es wichtig, alle Untergebenen im Blick zu haben und die Informationen nicht nach Sympathie zu dosieren. Ansonsten sind Konkurrenzgedanken vorprogrammiert.
Mitarbeiter respektieren:
Ein respektvoller Umgang untereinander versteht sich eigentlich von selbst. Die Kommunikation auf Augenhöhe sowie sachliche Sprache sind wichtig, um das Arbeitsklima positiv zu gestalten.
Mitarbeiter angemessen entlohnen:
In einem Arbeits- bzw. Angestelltenverhältnis handelt es sich um einen Tausch von Geld gegen Arbeit. Die Bezahlung des Arbeitnehmers muss zur Tätigkeit, zur Position und zum Arbeitsniveau passen. Ist das Verhältnis unausgeglichen, fördert das den Unmut und sät Unzufriedenheit.

Unser Tipp:
Mitarbeiterführung kann man lernen und trainieren. Erfahrene Coaches und Trainer bieten hierzu Mitarbeiterführung-Seminare an.
Bilder: Rido – Fotolia.com
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