Vom beruflichen Neuanfang träumen viele: Noch einmal umsatteln, von vorne anfangen, etwas ganz anders machen. Was in der Theorie gut klingt, ist in der Praxis oft mit großen Herausforderungen verbunden. Wie ein beruflicher Neustart gelingen kann, erfahren Sie hier.
Herausforderungen einplanen
Bücher, Reportagen und Magazine berichten von Menschen, die den Mut aufbringen, ihr altes Leben hinter sich zu lassen, um noch einmal neu durchzustarten. Manche TV-Formate und Berichte erwecken den Eindruck, als sei der berufliche Neustart nur eine Frage des Wollens. Tatsächlich steckt mehr dahinter. Ein beruflicher Neuanfang will gut durchdacht, vorausschauend geplant und solide abgesichert werden.
Ob als Selbständiger oder als Angestellter – der berufliche Neuanfang hält zahlreiche Herausforderungen parat, die die anfängliche Euphorie schnell ausbremsen können. Sich bereits im Vorfeld mit möglichen Hindernissen zu beschäftigen und finanzielle und mentale Durststrecken einzukalkulieren, ist also sinnvoll.
Neben Durchhaltevermögen ist vor allem eine große Portion Rationalität gefragt. Der berufliche Neuanfang ist zwar eine emotionale Angelegenheit, dennoch sollte man bei jeder Entscheidung den Kopf mit einbeziehen. Dabei sind nicht nur Finanzierungsfragen zu klären, sondern auch die Zukunftsträchtigkeit des Wunschberufs. Ein Berufswechsel macht nur dann Sinn, wenn man ihn im Nachgang finanziell solide ausüben kann.
Beruflicher Neustart als Angestellter
Wenn man Storys über Berufswechsel liest, handeln diese meistens von ehemaligen Angestellten, die den Sprung in die Selbständigkeit wagen. Tatsächlich gibt es viele Arbeitnehmer, die ihren erlernten Beruf nicht mehr ausüben können oder wollen und deshalb den Wechsel in ein neues Angestelltenverhältnis anstreben. Zwar bietet die Arbeit als fester Angestellter ein sicheres Einkommen, doch ist der Schritt zum beruflichen Neustart gar nicht so einfach. Es gilt, bürokratische und finanzielle Hürden zu überwinden und potentielle Arbeitgeber mit Engagement und Leistungswille von sich zu überzeugen.
Beruflicher Neuanfang durch Ausbildung
Einen Beruf erlernt man üblicherweise durch eine Berufsausbildung. Wer einen beruflichen Neustart anstrebt, kann sich also für einen regulären Ausbildungsplatz bewerben. Bei manchen Ausbildungsberufen werden möglicherweise junge Bewerber und frisch gebackene Schulabsolventen bevorzugt, oft schätzen Ausbildungsbetriebe jedoch auch den Erfahrungsschatz älterer Azubis.
Ein größeres Problem stellt für viele Berufswechsler die finanzielle Machbarkeit der Ausbildung dar. Während die meisten Ausbildungen im Wechsel an einer Berufsschule sowie im Ausbildungsbetrieb stattfinden, sind andere Ausbildungen rein schulisch angelegt und kosten Lehrgangsgebühren. Bei der ersten Ausbildungsvariante darf man zwar ein Ausbildungsgehalt erwarten, doch dieses kann vor allem in den ersten beiden Ausbildungsjahren recht schmal ausfallen.
Unter bestimmten Voraussetzungen kann man Fördermittel für berufliche Weiterbildung erhalten, dennoch bedeutet ein beruflicher Neustart für die meisten, dass sie ihren bisherigen Lebensstandard einschränken und die Ausgaben drosseln müssen.
In bestimmten Fällen können Ausbildungen verkürzt werden. Das ist der Fall, wenn man im Studium oder im Job bereits Erfahrungen in dem jeweiligen Fachbereich gesammelt hat und seine Fachkenntnisse nachweisen kann. Interessant ist diese Option zum Beispiel für Azubis nach dem Studienabbruch.
Beruflicher Neuanfang durch Umschulung
Umschulungen sind sehr beliebt, weil sie einen beruflichen Neustart in verhältnismäßig kurzer Zeit möglich machen. Zudem sind Umschulungen finanziell meist besser abgesichert als reguläre Ausbildungen, da den Umschülern staatliche Stellen unter die Arme greifen. Selbstverständlich müssen für eine Umschulung bestimmte Voraussetzungen vorliegen. Vereinfacht gesagt, muss der Umschüler nachweisen, dass er seinen erlernten Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben kann oder dass sein erlernter Beruf keine ausreichende Perspektive auf dem Arbeitsmarkt mehr bietet. Hier erfahren Sie mehr zu Ihren Umschulungsmöglichkeiten und zu potentiellen Umschulungsberufen.
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Beruflicher Neuanfang per Quereinstieg
Für viele Berufswechsler ist der Quereinstieg in einen neuen Job die Lieblingsvariante, da langwierige Ausbildungs- und Prüfungszeiten entfallen. Der Quereinstieg bietet sich jedoch nur in bestimmten Fällen an. So gibt es Branchen, in denen es durchaus üblich ist, Bewerber nicht auf der Grundlage ihrer Zeugnisse, sondern aufgrund ihrer persönlichen Eignung oder ihrer Leidenschaft einzustellen. Typische Arbeitsbereiche sind das Online Marketing oder der Vertrieb. Hier finden Sie weitere top Berufe für Quereinsteiger. Ganz ohne Lernen klappt der berufliche Neustart aber auch hier nicht. Marketing Fortbildungen oder Vertriebstrainings werden in der Regel erwartet.
Einige andere Branchen bieten Berufswechslern interne Schulungen an, mit denen sie auf ihren Arbeitsalltag vorbereitet werden. Diese Jobs ohne Ausbildung finden sich zum Beispiel in den Bereichen Gastronomie und Logistik.
Beruflicher Neustart als Selbständiger
Als Selbständiger von vorne anzufangen, setzt Energie und Motivation frei. Endlich ist man sein eigener Chef und kann Ideen und Projekte ohne vorherige Meetings und ausufernde Diskussionen umsetzen. Selbständigkeit bedeutet aber auch, dass man sämtliche Hindernisse erst einmal allein überwinden muss. Durchhalten und am Ball bleiben ist vor allem in Zeiten finanzieller Schieflage schwierig. Gesicherte Finanzen sind daher eine wichtige Grundlage erfolgreicher Arbeit als Selbständiger. Spontan einer Geschäftsidee zu folgen und ohne Businessplan loszulegen, geht daher in der Regel schief. Vor der Existenzgründung sollte man sich deshalb intensiv mit der Geschäftsidee, mit Vertriebskanälen, den Geldmitteln und nicht zuletzt mit der eigenen Persönlichkeit auseinandersetzen. Kurse und Weiterbildungen vermitteln wichtige Fähigkeiten und lassen den Existenzgründer selbstbewusster in die selbständige Zukunft starten.
Interessante Kursangebote sind in diesem Zusammenhang: Existenzgründerseminare, Business-Knigge und Networking
Beruflich durchstarten dank Studium und Weiterbildung
Zugegeben, wer in seinem Fachbereich ein Studium oder eine Weiterbildung absolviert, legt keinen beruflichen Neustart hin. Manchmal ist dies aber auch gar nicht nötig. Wer sich in seinem erlernten Beruf gelangweilt und unterfordert fühlt, muss nicht gleich die Branche wechseln. Manchmal kehrt die Motivation zurück, wenn man auf der Karriereleiter eine Sprosse erklimmt und einen neuen Verantwortungsbereich erhält.
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