Seit 2015 werden in Pflegeeinrichtungen für alte und kranke Menschen zusätzliche Betreuungskräfte eingesetzt. Was Sie zur Alltagsbetreuer Ausbildung sowie zu den Aufgaben als Alltagsbegleiter wissen sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.
Alltagsbetreuer nach § 87b SGB XI
Seit dem 1. Januar 2015 stehen allen pflegebedürftigen Bewohnern von Pflegeeinrichtungen zusätzliche Betreuungsangebote offen: So genannte Alltagsbetreuer oder Alltagsbegleiter verbringen mit ihnen Zeit beim Basteln, Lesen, Spazierengehen oder dergleichen. Mit dem zusätzlichen Betreuungsangebot sollen die durch Alter oder Krankheit beeinträchtigten Menschen mehr persönliche Zuwendung erhalten.
Diese Aktivitäten finden in enger Absprache mit dem Pflegepersonal statt. Und unterliegen bestimmten Regelungen. So ist ein Alltagsbetreuer in Vollzeit für maximal 20 Heimbewohner zuständig. Die Kosten für das Zusatzpersonal werden durch die gesetzlichen und privaten Pflegekassen getragen.
Welche Aufgaben hat ein Alltagsbetreuer?
Alltagsbetreuer sollen für Bewohner und Bewohnerinnen von Pflegeeinrichtungen die Möglichkeit schaffen, an der Gemeinschaft teilzuhaben. Sie begleiten die Menschen, fördern und unterstützen sie bei alltäglichen Dingen, z.B. beim Lesen, bei der Gartenarbeit, beim Kochen. Sie führen Unterhaltungen, motivieren und vermitteln dem Gegenüber Wertschätzung. Pflegerische Tätigkeiten gehören hingegen nicht zu den Aufgaben eines Alltagsbegleiters.
Wie wird man Alltagsbetreuer?
Die Alltagsbetreuer Ausbildung sieht eine Qualifizierungsmaßnahme von 160 Stunden vor. Hinzu kommt ein Praktikum in einem Pflegeheim. Die Ausbildung selbst ist in einen Basiskurs (100 Stunden) sowie einen Aufbaukurs (60 Stunden) gegliedert und wird mit einer Prüfung abgeschlossen.
Da man die Alltagsbetreuer Ausbildung sowohl in Vollzeit als auch in Teilzeit absolvieren kann, dauert die Qualifizierungsmaßnahme zwischen drei und zwölf Monaten.
Die Ausbildung kann man bei verschiedenen Bildungseinrichtungen absolvieren. Mittlerweile werden auch zahlreiche Fernkurse zum Alltagsbegleiter angeboten. Für die Qualifizierungsmaßnahme fallen Kosten an. Oftmals werden diese vom künftigen Arbeitgeber oder der Agentur für Arbeit übernommen. Abhängig vom jeweiligen Kursanbieter sind Kosten zwischen 800 und 1.500 Euro einzuplanen.
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Doch nicht jeder benötigt eine Alltagsbetreuer Ausbildung. Wer bereits im Pflegebereich tätig ist, eine Berufsausbildung vorweisen kann und entsprechende Weiterbildungen absolviert hat, kann auch ohne zusätzlichen Kurs als Alltagsbegleiter arbeiten.
Was verdient ein Alltagsbetreuer?
Der Pflege-Mindestlohn für zusätzliche Betreuungskräfte beträgt in den alten Bundesländern (einschließlich Berlin) mindestens 9,40 Euro je Stunde. In den neuen Bundesländern sind mindestens 8,65 Euro je Stunde zu bezahlen.
Zum 1. Januar 2016 wird der Pflege-Mindestlohn für sämtliche Pflege- und Betreuungskräfte erhöht. Folgende Untergrenzen gelten dann: alte Bundesländer: 9,75 Euro, neue Bundesländer: 9,00 Euro pro Stunde.
Für wen eignet sich der Beruf?
Freude am Umgang mit Pflegebedürftigen ist die Grundvoraussetzung für den Beruf des Alltagsbetreuers. Daneben sind Geduld, Ausgeglichenheit und Einfühlungsvermögen gefragt. Eine kreative Ader ist bei Bastelstunden oder ähnlichen Aktivitäten ebenfalls von Vorteil.
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Bild: Robert Kneschke – Fotolia.com
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